Das Cover des SuchtMagazin Nr. 3&4 / 2025 zeigt auf drei Bildern eine Bahnhofshalle: 1 x menschenleer, 1 x mit wenigen Menschen und 1 x ist nur der obere Teil der Wand zu sehen.

SuchtMagazin Nr. 3&4/2025

Verhaltens­süchte

SuchtMagazin Nr. 3&4/2025
Verhaltens­süchte

Medium*
CHF 18.00

Wie verändern soziale Medien, Netzwerkplattformen und neue technologische Möglichkeiten unser Verhalten? Was sind aktuell die für die Suchthilfe relevanten Verhaltenssüchte? Und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Suchtarbeit? Die aktuelle Doppelausgabe des SuchtMagazin widmet sich diesen Themen und beleuchtet aktuelle Entwicklungen, Risiken aber auch die Chancen im digitalen Raum.

Artikel in dieser Ausgabe

Verhaltenssüchte: Definition, Verbreitung und aktuelle Entwicklungen

Verhaltenssüchte bzw. suchtartige Verhaltensweisen beschäftigen zunehmend die Fachwelt, Medien, Politik und die Bevölkerung. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung stellen sie neue Herausforderungen in der Public Health dar. Dieser Artikel bietet einen Überblick über einige besonders relevante Formen von Verhaltenssüchten, beleuchtet aktuelle Entwicklungen und gibt Implikationen für ein angemessenes Präventions- und Behandlungsangebot in der Schweiz.

Verhaltenssüchte im Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt und Versorgungslücken

Gaming, soziale Medien, Streaming, Glücksspiel, exzessives Kaufen und Pornografiekonsum zählen zu den häufigsten Verhaltenssüchten im Praxisalltag. Während die Digitalisierung und die technologischen Innovationen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Virtual Reality neue Suchtmuster begünstigen, hinkt der Ausbau entsprechender Hilfsangebote hinterher. Im Gespräch mit zwei Fachexpert:innen wird deutlich: Für die Zukunft braucht es dringend mehr Fördermittel und eine differenzierte Versorgung für Verhaltenssüchte in ganz Deutschland.

Warum Games süchtig machen können – und was davor schützt

Ein problematisches Spielverhalten hat meist tiefere Ursachen: die persönliche Lebensgeschichte, eine psychische Veranlagung sowie individuelle Bedürfnisse. Trotz manipulativer Mechanismen der Gameindustrie ist letztlich nicht allein das Spiel dafür verantwortlich, ob eine Gaming Disorder entsteht. Dieser Artikel zeigt, welche Faktoren das Risiko erhöhen – und wie man sich schützen kann.

Machen soziale Medien unglücklich?

Seit vielen Jahren wird darüber diskutiert, ob die Nutzung sozialer Medien unglücklich macht. Mittlerweile ist klar, dass diese Annahme in ihrer Einfachheit falsch ist. Stattdessen müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, um zu verstehen, wer aufgrund der eigenen Nutzung sozialer Medien Vor- und/oder Nachteile entwickelt.

Die Herausforderung Social Media – wie weiter?

Social Media fördern die Kreativität, helfen uns beim Vernetzen, sind mitunter informativ und unterhaltend – und gleichzeitig vereinzeln sie uns, lenken uns ab, rauben uns den Schlaf und fördern psychische Belastungen. Die Plattformen sind durch «Addiction by Design» auf Aufmerksamkeit und Verweildauer optimiert. Was bedeutet das für die Gesellschaft? Und wie sollen Politik und Fachpersonen darauf reagieren? Einige kritische Überlegungen zu einem allgegenwärtigen Phänomen.

It‘s not the Bildschirmzeit, stupid: über einen entgleisten Suchtdiskurs

Weniger «Bildschirmzeit» gilt vielen als Allheilmittel gegen die psychischen Krisen «der» Jugend – doch greift diese Fixierung zu kurz. Der Beitrag zeigt: Der Begriff ist wissenschaftlich unpräzise, methodisch problematisch und gesellschaftlich überfrachtet. Statt in moralischer Panik vor Smartphones zu warnen, braucht es eine kritische Analyse der ökonomischen und gestalterischen Mechanismen digitaler Medien und differenzierte, kontextbezogene Hilfen für Betroffene.

Zur Leseprobe

Schadensminderung beim Geldspiel

Bei Geldspielerkrankungen fehlen bislang evidenzgestützte und strukturell verankerte Konzepte zur Schadensminderung. Es braucht integrierte Ansätze, die psychologische, finanzielle und systemische Ebenen gleichermassen einbeziehen. Zentral ist dabei das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen dem Industrieprodukt und dem Erleben sowie Verhalten der Betroffenen.

Verhaltenssüchte 2035: Acht Thesen zur Erweiterung menschlicher Grenzen

Unser Verhalten steht in einem engen Zusammenhang mit den fortschreitenden technologischen Entwicklungen. Dieser Beitrag formuliert acht Thesen zu Verhaltenssüchten im Jahr 2035, die nicht aus einer defizitorientierten Perspektive heraus entstehen, sondern den Blick auf die menschliche Fähigkeit zur Grenzerweiterung richten. Der Mensch entfaltet sich, er transformiert sich und er kann die Technologien, die ihn herausfordern, auch nutzen, um über sich hinauszuwachsen.

Der Einfluss des Geschlechts auf die Elternschaft von Menschen mit problematischem Substanzkonsum

Dieser Artikel thematisiert die Auswirkungen des Geschlechts auf die Elternschaft von Personen mit problematischem Substanzkonsum. Er beleuchtet die Unterschiede zwischen Vätern und Müttern in Bezug auf die elterliche Beteiligung an der Erziehung der Kinder. Die Autorin empfiehlt daher einen Ansatz, der, wo immer möglich, eine gerechte Aufteilung der elterlichen Verantwortung fördert und die Verfestigung von Geschlechterstereotypen in Bezug auf die Elternschaft vermeidet.

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