SuchtMagazin Nr. 3/2010

Sucht im Alter

SuchtMagazin Nr. 3/2010
Sucht im Alter

Medium*
CHF 15.00

Ethik & Intervention | Selbstheilung | Altersentwicklung in der Suchthilfe | Prävention in Gemeinden | «Trägerkonferenz Alter» in Uster | Substitutionsbehandlungen | AUDIT-C | Wohnen im Alter | www.suchtimalter.ch

Artikel in dieser Ausgabe

Die stille Sucht? Eine ethische Perspektive zur Sucht im Alter

Das Thema Sucht und Alter wird oft verkannt. Eine adäquate Versorgung und Prävention hat sich derzeit noch nicht etabliert. Aus ethischer Sicht ergeben sich vor allem Fragen nach der Autonomiefähigkeit und den gerechten Grundbedingungen für Präventions- und Hilfsmassnahmen bei älteren Menschen mit problematischem Substanzkonsum.

Selbstheilung von der Sucht im Lebenslauf – gerade auch im Alter

Wenn Personen ihre Suchtprobleme in den Griff bekommen, so geschieht das häufig ohne professionelle Hilfe. Der selbst organisierte Ausstieg gelingt in einer selbstheilungsfreundlichen Umgebung und geht oft mit einem Bilanzierungsprozess - gerade bei markanten Übergängen im Lebenslauf - und Sinnstiftung bei wachsender Veränderungsbereitschaft einher. Aus der Optik eines Stärken basierten Ansatzes kann diese Veränderungsdynamik punktuell und dosiert unterstützt werden. Auch bei älteren Menschen sind die Voraussetzungen für das Gelingen von Selbstheilung gegeben und können im alltäglichen Lebensraum aber auch in Institutionen gefördert werden.

Altersentwicklung in der Suchthilfe: neue Herausforderungen für die Praxis?

Während der Anteil älterer Hilfesuchender mit einem Alkoholproblem auf verhältnismässig hohem Niveau konstant bleibt, gewinnt dieser Anteil bei den Kokain- und insbesondere bei den Opiat-KlientInnen zunehmend an Bedeutung. Dies lässt sich grossenteils darauf zurückführen, dass es mit der Zeit immer mehr altgewordene FrüheinsteigerInnen gibt («survivors»). Bedenkenswert ist aber, dass einige KlientInnen relativ spät mit dem Konsum von Kokain oder Opiaten begonnen haben («reactors»).

Prävention im Alter: Was können Gemeinden und Behörden tun?

Weshalb hat es die Prävention im Alter schwer, auf die politische Agenda zu kommen? Der Beitrag geht den Gründen nach und präsentiert ein erprobtes Modell, um Prävention auf Gemeindeebene gezielt und auf Nachhaltigkeit bedacht anzugehen. Sinnvoll und erfolgsversprechend sind Projekte mit Fokus auf Vernetzung von Schlüsselpersonen und Koordination von Angeboten.

Lebensqualität für die ältere Bevölkerung in Uster

Seit 1991 treffen sich Vertretungen der Institutionen und Organisationen aus dem Altersbereich von Uster regelmässig in der «Trägerkonferenz Alter» der Stadt Uster zum Austausch und zur Behandlung von aktuellen Altersthemen. Mit einem Leitbild und einem Konzept hat das Gremium die Grundlagen für die Zusammenarbeit geschaffen. Es ist mittlerweile gut in der Stadt verankert und das Konzept hat sich bewährt.

Substitutionsbehandlungen kommen in die Jahre – die PatientInnen auch

Aufgrund des Erfolges von Substitutionsbehandlungen zeichnet sich zukünftig eine deutliche Zunahme älterer opioidsubstituierter PatientInnen ab. Bisher fehlen wissenschaftliche Daten zur bedürfnisgerechten Behandlung dieser PatientInnen. Vielerorts bestehen Mängel und Widerstände im Versorgungssystem, die auch anhand eines Fallbeispiels veranschaulicht werden.

Zur Leseprobe

Wenn Drogenabhängige ihren «Lebensabend» gestalten

Eine grosse Zahl Drogenabhängiger kommt in die Jahre und sieht sich neben den Tributen an die eigene Drogenkarriere – wie alle anderen Menschen auch – mit den Herausforderungen des Alterns konfrontiert. Welche Vorstellungen ältere Süchtige dabei von ihrem eigenen «Lebensabend» haben und wie diese umgesetzt werden könnten, zeigt ein Forschungsprojekt aus Deutschland. Ein Beispiel zeigt, wie die Drogenhilfe bei der Gestaltung des Lebensabends von Drogenabhängigen vorgehen kann und was sie für diese Klientel anbieten kann.

Beurteilung des Alkoholkonsums mit dem Kurztest AUDIT-C

Der Kurzfragebogen AUDIT-C zur Erhebung von Alkoholkonsum wird in den Niederlanden auch bei Personen über 55 Jahren erfolgreich angewendet.

www.suchtimalter.ch

Mit der Aufschaltung einer Homepage zu «Sucht im Alter» reagiert die Zürcher Fachstelle zur Prävention des Alkohol- und Medikamenten-Missbrauchs ZüFAM auf die steigende Bedeutung dieser Thematik. Die Plattform soll Interessierten aus Forschung und Praxis fundierte und nützliche Informationen zur Verfügung stellen.

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