Lukas Weber, Michael Kirschner
Betriebliche Gesundheitsförderung: Gesundheit ist Chefsache!
Die
Betriebliche Gesundheitsförderung BGF legt als moderne
Unternehmensstrategie und als Entwicklungsprozess den Fokus auf die
Stärkung der Ressourcen von Menschen in Betrieben. Im Betrieblichen
Gesundheitsmanagement BGM wird Gesundheit in der Unternehmenspolitik, im
Leitbild und in der Strategie als Fokus verankert. Die Betriebliche
Suchtprävention kann von der Integration in ein BGM profitieren.
Elisabeth Wienemann
Suchtprävention und Suchthilfe am Arbeitsplatz
Betriebliche
Suchtpräventionsprogramme tragen mit ihren Standards dazu bei,
riskantem Suchtmittelgebrauch am Arbeitsplatz wirksam vorzubeugen und
suchtgefährdeten Beschäftigten frühzeitig und lösungsorientiert Hilfe anzubieten. Mit klaren Strukturen, systematischen Verfahren und
praxisnahen Interventionsleitfäden erleichtern sie die Umsetzung
gesundheitsorientierter Führung und unterstützen die Entwicklung von
Gesundheitskompetenz im Unternehmen und im regionalen Umfeld.
Ulrich Schwaninger
Gesetzliche Grundlagen zu Suchtmitteln am Arbeitsplatz
In der Schweiz ist der Konsum von Suchtmitteln am Arbeitsplatz im
Unfallversicherungsgesetz und im Arbeitsgesetz geregelt: Die
Gesetzgebung verfolgt Schutzziele, um eine Eigen- und Fremdgefährdung zu
verhindern. Sie empfiehlt der Betriebsleitung, die gesetzlichen
Bestimmungen in einer Betriebsordnung auszuführen. Diese kann
Bestandteil des Arbeitsvertrages sein, speziell wenn im Betrieb
besondere Risiken vorliegen.
Jean-François Marquis
Arbeit und Gesundheit: Situation in der Schweiz
Die
Schweizerische Gesundheitsbefragung SGB 2007 beleuchtet die Beziehung
zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheitszustand. Die Mehrzahl der
Arbeitnehmenden ist gehäuften körperlichen und/oder psychosozialen
Risiken ausgesetzt. Zwischen diesen Arbeitsbedingungen und dem
Gesundheitszustand lassen sich signifikative Zusammenhänge aufzeigen.
Bei Arbeitsplatzunsicherheit fällt der Zusammenhang sogar noch
deutlicher aus.
Barbara Kull, Marco Krauer
Alkoholbedingte Kosten am Arbeitsplatz
Ein
konkretes Ziel des Nationalen Programms Alkohol NPA 2008–2012 ist die
Reduktion von Alkoholproblemen am Arbeitsplatz. Doch wie gross ist die
betriebs- und volkswirtschaftliche Last des problematischen
Alkoholkonsums? Eine aktuelle Studie schätzt die Kosten in der Schweiz
auf 1 Milliarde Franken pro Jahr.
Zur Leseprobe
Karin Luks
Doping bei der Arbeit
In
den Medien mehren sich Berichte über Erwerbstätige und Studierende, die
zu Medikamenten und Drogen greifen, um den Anforderungen einer auf
Leistung fixierten Gesellschaft zu genügen. Wie beim Medikamenten- oder
Drogenmissbrauch gehen sie damit gesundheitliche Risiken ein. Diese
werden angesichts des positiv bewerteten Ziels der Leistungssteigerung
in Kauf genommen oder ignoriert.
Francoise Vogel, Toni Berthel
Sucht am Arbeitsplatz: Praxisbeispiel der Stadt Winterthur
Viele
Firmen und öffentliche Verwaltungen haben Angebote zur Lösung von
Suchtproblemen am Arbeitsplatz entwickelt. Die Erfahrungen der
Zusammenarbeit verschiedener Stellen in Winterthur zeigen, dass sich
strukturierte Programme zur raschen und unkomplizierten Betreuung,
Beratung und Behandlung von Betroffenen lohnen. Wichtig ist, dass sowohl
betroffene Mitarbeitende als auch ihre Vorgesetzten Unterstützung
erhalten.
Claudio Paulinl, Grégoire Vittoz
Unternehmen rauchfrei
Seit 2007 bietet die Lungenliga beider Basel mit dem Projekt Unternehmen
rauchfrei eine professionelle Dienstleistung im Bereich betriebliche
Tabakprävention an. Ziel ist, dabei sowohl eine tabakfreie Umgebung im
Betrieb zu ermöglichen als auch aufhörwillige RaucherInnen mit einem
Rauchfrei-Programm in ihrem Vorhaben zu unterstützen.
Maude Waelchli, Olivier Simon
Drogentests an Schulen und am Arbeitsplatz
Tests zum Nachweis psychoaktiver Substanzen im schulischen und
beruflichen Umfeld sind aus ethischer und rechtlicher Sicht
problematisch. Die durchführenden ÄrtzInnen müssen die Sachdienlichkeit
und Verhältnismässigkeit solcher Tests prüfen und die Regelungen
bezüglich Einwilligung und Vertraulichkeit beachten.
Jürgen Fais
Gewalt in der niederschwelligen Suchthilfe
Eine in fünf deutschen Grossstädten in Kontakt– und Notschlafstellen
durchgeführte Studie zeigt, dass die Mitarbeitenden z. T. mehrmals
täglich Agressionen erleben. Dabei handelt es sich meist um verbale
Aggressionen oder die Weigerung von KlientInnen, Anweisungen der
MitarbeiterInnen auszuführen, aber auch um körperliche Angriffe unter
den BesucherInnen wie gegen die Mitarbeitenden. Es ist also nötig, die
MitarbeiterInnen in ihrer Handlungskompetenz in Konflikt- und
Aggressionssituationen zu unterstützen und eine professionelle
personelle Ausstattung der Einrichtungen zu finanzieren.