Mo Sittaro, Facia Marta Gamez
Gelebte Vielfalt: Wie Suchthilfe für alle wirksam sein kann
LGBT-Personen sind häufiger von psychischer Belastung betroffen und konsumieren öfter psychoaktive Substanzen – oft als Folge von Diskriminierung und Ausgrenzung. Diese negativen Erfahrungen führen dazu, dass Suchthilfeangebote zu spät oder gar nicht genutzt werden. Dieser Beitrag zeigt am Beispiel der Reha Lutzenberg, wie die Langzeittherapie so gestaltet werden kann, dass sich auch LGBT-Personen sicher und angesprochen fühlen. Gelebte Vielfalt, inklusive Sprache, sensibilisierte Mitarbeitende und gewaltfreie Kommunikation sind dabei zentrale Faktoren.
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Daniel Aemisegger, Lesley Bailer, Haleh Hekmat, Roger Màder
Die Fetale Alkoholspektrumstörung, eine zu wenig beachtete Erkrankung
Die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) bildet in den Industrieländern die häufigste nicht genetisch bedingte Erkrankung bei der Geburt, dennoch sind die Folgen schwierig sicht- oder diagnostizierbar. Bis heute ist FASD in der Schweiz nicht explizit auf der Liste der Geburtsgebrechen erwähnt, was wesentliche Konsequenzen für die Betroffenen hat. In der Schweiz gibt es keine spezifischen Hilfsangebote für Betroffene oder deren Angehörige. Ein neugegründeter Verein will dies nun mit einem Netzwerk ändern.
Michel Käppeli
Zwischen Selbstoptimierung und Gesundheitsrisiken – ein Versorgungsmodell für Anabolika-Konsumierende mit Zukunft?
Anabolika-Konsum ist längst kein Randphänomen mehr. Ein Zürcher Pionierprojekt reagiert auf diese gesellschaftliche Realität mit einem interdisziplinären Versorgungsansatz und wissenschaftlicher Begleitung – und setzt damit international neue Standards in der Schadensminderung. Im Zentrum steht ein weltweit einzigartiges Drug-Checking-Angebot für Anabolika, welches 2023 erstmals weltweit in Zürich lanciert wurde. Im folgenden Artikel wird es näher vorgestellt und hinsichtlich Erkenntnissen und Herausforderungen beleuchtet.
Claude Weill
Die Integration psychedelischer Erfahrungen
Die aktuelle «Psychedelische Renaissance» führt dazu, dass mehr Menschen in Kontakt mit bewusstseinsverändernden Substanzen wie LSD, Psilocybin oder Ayahuasca kommen. Der leichtere Zugang zu Psychedelika bedeutet jedoch nicht, dass es User:innen heute leichter fällt, diese Erfahrungen in ihren Lebensalltag zu integrieren. Neben einem sicheren Set und Setting, nicht dissoziativ wirkenden Dosierungen, längeren Konsumpausen und realistischen Erwartungen an die Wirkungen, ist eine sinnhafte Einbettung psychedelischer Erfahrungen in den Lebensalltag entscheidend für eine gelungene Integration.
Piotr J. Lange
Maladaptive Bewältigungsmodelle traumatischer Kindheitserfahrungen – zum Zusammenspiel von ACE und Sucht
In der Behandlung von Menschen mit Suchterkrankungen spielt die Berücksichtigung negativer Kindheitserfahrungen (ACE) eine wichtige Rolle. Wenn diese Erfahrungen in die Suchttherapie einbezogen werden, können Patient:innen ganzheitlicher wahrgenommen und Therapieansätze gezielter entwickelt werden. Eine reine Symptombehandlung greift oft zu kurz – wichtig ist, auch die emotionalen Hintergründe von Sucht zu verstehen. So entsteht ein therapeutischer Rahmen, der nicht nur die Abhängigkeit adressiert, sondern auch die zugrunde liegenden Belastungen bearbeitet.
Micaela Rossi, Nadja Furrer
Das gezielte Werben für Tabakprodukte bei Minderjährigen auf TikTok
Aufgrund der parlamentarischen Diskussionen rund um die Umsetzung der Volksinitiative «JA zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» haben die Autorinnen im Rahmen ihrer Bachelorarbeit mit einem Experiment untersucht, welche Werbestrategien die Tabakindustrie auf TikTok anwendet. Sie konnten nicht nur aufzeigen, dass Werbebotschaften der Tabakindustrie auf TikTok in unterschiedlichsten Formen sehr präsent sind, bemerkenswert ist zudem, dass TikTok mit seinen Algorithmen die Werbeaktivitäten der Tabakindustrie stark unterstützt.
Gesundheit und Gesundheitsverhalten von 15-Jährigen: Die Schweiz im internationalen Vergleich
Die internationale Studie Health Behaviour in Schoolaged Children (HBSC) untersucht die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Jugendlichen in Europa, Zentralasien und Kanada und erlaubt damit anhand einer Reihe von Gesundheitsindikatoren einen Vergleich zwischen den teilnehmenden Ländern. Wie steht es im Jahr 2022 um die Gesundheit und das Wohlbefinden der 15-Jährigen in der Schweiz im Vergleich zu denjenigen in anderen Ländern? Und wie sieht es bei Risikoverhaltensweisen wie dem Substanzkonsum und problematischem Online-Verhalten aus?