Das Cover des SuchtMagazin Nr. 5/2025 zeigt einen Swimmingpool mit einer kleinen weissen Brücke, umgeben von grünen Bäumen und blühenden Sträuchern unter blauem Himmel

SuchtMagazin Nr. 5/2025

Niederschwellige Suchtarbeit

SuchtMagazin Nr. 5/2025
Niederschwellige Suchtarbeit

Medium*
Ab CHF 15.00

Was passiert, wenn Menschen durch das Raster der Suchthilfe fallen? Wie gelingt Unterstützung, wenn Hilfe gar nicht erst gesucht wird? Und wo beginnt Teilhabe, wenn Strukturen ausschliessen? Diese Fragen und mehr beleuchtet das aktuelle SuchtMagazin und widmet sich den vielfältigen Facetten niederschwelliger Suchtarbeit, welche Unterstützung bietet, wo andere Angebote nicht greifen. Die aktuelle Ausgabe zeigt, wie niederschwellige Suchtarbeit umgesetzt wird, wie sie Nähe zulässt und gleichzeitig professionelle Distanz wahrt – und wie sie auf komplexe Ausschlussprozesse reagieren sollte.

Artikel in dieser Ausgabe

Niederschwellige Suchtarbeit: Grundzüge, aktuelle Situation und Herausforderungen

Niederschwellige Suchtarbeit soll dort wirken, wo andere Angebote nicht greifen. Sie richtet sich an Menschen, die vom Hilfesystem ausgeschlossen sind und will Konsumierende nicht verändern, sondern schützen. Doch wo beginnt Niederschwelligkeit – und wo endet sie in einer Idealvorstellung? Der Artikel beleuchtet zentrale Merkmale und Dimensionen, diskutiert Grenzen und zeigt, warum gerade die Soziale Arbeit eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung spielt; denn Niederschwelligkeit ist weniger eine starre Formel als vielmehr ein dynamisches Konzept.

«Niederschwellige Suchtarbeit bedeutet nicht nur zuzuhören, sondern auch sich zu zeigen»

Ziel der niederschwelligen Suchtarbeit ist es, die Schwelle zu Unterstützungsangeboten zu senken. Im Gespräch mit drei engagierten Fachpersonen wird deutlich: Auch wenn Niederschwelligkeit angestrebt wird, bewegt sie sich immer innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen und beschränkten Ressourcen. Dennoch fördert das Bemühen um Niederschwelligkeit eine stärkere Ausrichtung der Suchtarbeit auf die Bedürfnisse der Klient:innen – und ermöglicht Nähe, die mit einer professionellen Haltung zugelassen werden kann.

Obdachlosigkeit und Niederschwelligkeit

Obdachlosigkeit ist das Ergebnis einer Kumulation von Ausschlussprozessen bzw. Problemlagen. Neben dem Verlust von Unterkunft und Arbeit verfügen Betroffene meist auch über nur schwache soziale Netzwerke und haben kaum Zugang zu einer tragfähigen Infrastruktur. Umso entscheidender sind niederschwellige Unterstützungsangebote, die über die blosse Überlebenshilfe hinausgehen und neue Chancen eröffnen können. Damit verbunden ist eine hohe Erwartung an Fachpersonen der Sozialen Arbeit, strukturelle Barrieren im Blick zu behalten. Die oftmals praktizierte Sicherung blosser Minimalstrukturen des Überlebens hingegen ist keine ausreichende professionelle Antwort.

Zur Leseprobe

Niedrigschwellige Suchthilfe im Netz: Potenziale von Online-Streetwork

Für Jugendliche sind soziale Medien zentrale Orte des Austauschs, der Orientierung und der Selbstinszenierung. Zugleich werden Jugendliche dort mit konsumbezogenen Inhalten konfrontiert, die von subtiler Normalisierung bis zu offener Konsumwerbung reichen. Um darauf zu reagieren, ist Online-Streetwork ein wichtiger Ansatz, um direkt in der digitalen Lebenswelt anzusetzen, niedrigschwellige Beratung und Information zu ermöglichen und Brücken zu weiterführenden Hilfen zu schlagen.

Drug Checking in Zürich: wie niederschwellig ist der Zugang wirklich?

Drug-Checking-Angebote sind längst mehr als ein Angebot für Nachtschwärmer:innen: Sie verbinden Substanzanalyse mit Beratung, fördern Konsumkompetenz und erleichtern den Zugang zu Hilfesystemen. In Zürich hat sich daraus ein vielfältiges Netz entwickelt. Doch nicht alle Zielgruppen profitieren gleichermassen. Wie kann es gelingen, besonders vulnerable oder mehrfach stigmatisierte Gruppen wie Frauen, Jugendliche und Geflüchtete besser zu erreichen – und welche Rolle spielt Drug Checking im Umgang mit künftigen Herausforderungen?

Projekt Assist: niederschwellige Unterstützung in der szenennahen Wohnbegleitung

Das Konzept des Projektes Assist ist auf suchtbetroffene und psychisch erkrankte Menschen ausgerichtet, welche in der Suchthilfe «unter dem Radar fliegen». Diese Menschen leben in ihrer eigenen Wohnung und sind in den meisten Fällen in einer Lebensphase der Frühalterung. Sie sind zunehmend mit dem Unterhalt der Wohnung und der Selbstfürsorge überfordert. Die Angst vor Autonomieverlust und die Scham über die herrschenden Wohnverhältnisse sind die Hauptgründe, weshalb sie sich meistens nicht aktiv Hilfe holen. Assist setzt dort an, wo sich die Menschen aufhalten, auf der Drogenszene.

Menschlicher Abfall!? Ein Essay zur Existenzverwaltung in Drogenkonsumräumen

Konsumräume nehmen unbestritten eine wichtige Funktion in der niedrigschwelligen Drogenarbeit wahr. Dennoch stellt sich die Frage, wie institutionell mit Menschen umgegangen wird, die diese Einrichtungen nutzen und Teile ihres Lebens dort verbringen. Was bleibt ihnen jenseits des Überlebens und Konsumierens und was bedeutet das für ihre Existenz? Eine kritische Auseinandersetzung.

Hindernisse und Förderfaktoren in der Zusammenarbeit von Peer-Suchtarbeit und Pflege im Spital

Menschen mit Suchtproblemen sind häufiger im Spital als der Durchschnitt der Bevölkerung. Dabei kann ein Spitalaufenthalt eine Gelegenheit sein, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Die direkte Zusammenarbeit zwischen Pflege und Suchtarbeit soll die Früherkennung und die Intervention im Spital oder den Übergang in die ambulante Suchthilfe erleichtern. Ein von Gesundheitsförderung Schweiz finanziertes Projekt testet verschiedene Formen der Kollaboration. Zur Ergänzung wurden Erfahrungen auf internationaler Ebene gesammelt und hier beschrieben, mit besonderem Fokus auf Peer-Helfer:innen.

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