Robert Lehmann
Grundlagen Künstlicher Intelligenz in der Sozialen Arbeit und der Suchthilfe
Künstliche Intelligenz funktioniert anders als klassische Programmierung. Das führt einerseits zu aussergewöhnlichen neuen Anwendungen, andererseits birgt es das Risiko, dass insbesondere marginalisierte Personengruppen wie Menschen mit einer Suchterkrankung auf vielen gesellschaftlichen Ebenen diskriminiert werden. Sowohl in der allgemeinen Lebenswelt als auch spezifisch in Feldern der Sozialen Arbeit existieren bereits Beispiele, an denen die Licht- und Schattenseiten von KI für unsere Zielgruppe deutlich werden.
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Fachinterview mit Michael Domes
KI und Ethik in der Suchthilfe – Fragen sind wichtiger als vorschnelle Antworten
Welche Fragen soll und muss sich die Soziale Arbeit in Bezug auf die Künstliche Intelligenz (KI) stellen? Was gibt es für ethische Ansätze und Überlegungen zu diesem Thema und wie gelingt eine pragmatische Anwendung für eine ethische Urteilsfindung? Das SuchtMagazin hat sich über diese Fragen mit Michael Domes von der Technischen Hochschule Nürnberg ausgetauscht. Nach seiner Einschätzung soll die Soziale Arbeit nicht nur, sondern sie muss sich zwingend mit ethischen Fragen auseinandersetzen. Wobei es dann darum geht, auf welche Art und Weise sie es tut. Zudem wird auch klar: Reflexion braucht Zeit und er plädiert deshalb für mehr professionelle Langsamkeit.
Emily M. Engelhardt
Paradigmenwechsel in der (Online-)Beratungspraxis durch Generative KI?
Wie beeinflussen generative KI-Technologien die (Online-)Beratungspraxis? Der Artikel untersucht Potenziale und Herausforderungen, die sich aus einer möglichen KI-Integration ergeben und bietet einen Überblick über aktuelle Entwicklungen. Im Fokus steht die Fragestellung, welche Rolle KI im Gefüge von Beratenden und Ratsuchenden einnimmt und welche Kompetenzen Fachkräfte benötigen, um einen sinnvollen und umsichtigen Umgang mit diesen Technologien entwickeln zu können.
Nina Becker, Olivier Rieger, Fabian Leuschner
KI auf der DigiSucht Plattform: Potenzial, Herausforderungen und mögliche Praxis
Seit Ende 2022 ist in Deutschland die trägerübergreifende digitale Suchtberatungsplattform DigiSucht in Betrieb. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bzw. maschinellem Lernen (ML) könnte das Angebot für Ratsuchende attraktiver gestalten und die Arbeit von Beratenden erleichtern. Vom Chatbot für Erstberatungen bis hin zur Prognose von Beratungsabbrüchen ist vieles denkbar. Zentrale Herausforderungen bei der Implementation sind potenzielle Fehler in KI-generierten Informationen sowie die Verfügbarkeit von relevanten Daten für den Einsatz von ML.
Stefan M. Adam, Phillip Gachnang, Susanne Leiberg, Hartmut Schulze, Wim Nieuwenboom
«Verkörperte KI» – Soziale Roboter in der ambulanten Suchthilfe?
Stellen Sie sich vor, ein sozialer Roboter könnte künftig nicht nur das Zuhause sauber halten, sondern auch eine tiefe, emotionale Hilfe für Klient:innen einer ambulanten Suchttherapie bieten: Ohne Freunde, isoliert und mit nur einer wöchentlichen Beratungssitzung und einem monatlichen Gruppenmeeting als Unterstützung wird der soziale Roboter zu einem Gefährten, der die stille Leere zu Hause mit Verständnis füllt und mit seiner kontinuierlichen Präsenz die ambulante Beratung ergänzt. Eine Utopie? Einblicke in ein geplantes Forschungsprojekt.
Elisabeth Ehrensperger, Christine D'Anna-Huber
Künstliches Mitgefühl und echte Abhängigkeiten: Gesellschaftliche Auswirkungen von KI
Technologiefolgen-Abschätzung beobachtet Techniktrends. Sie analysiert ihre Chancen und Risiken sowie mögliche erwünschte und nicht gewollte Folgen neuer Technologien. Damit wird der für eine Demokratie wesentliche kritische Umgang mit technischer Innovation unterstützt. Kein Wunder, schenkt die Technologiefolgen-Abschätzung den Entwicklungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) ihre besondere Aufmerksamkeit: nützliches Werkzeug oder abhängigmachende Fessel?
Wolfgang Rosengarten
Erfahrungsbericht KISucht Hackathon 2024: Ideen für die Suchtarbeit von morgen
Der «KISucht Hackathon 2024» vom 18. und 19. Januar 2024 in Berlin brachte Fachleute der Suchthilfe und der Suchtprävention aus ganz Deutschland mit Expert:innen aus dem Feld der KI zusammen, um der Frage nachzugehen, ob und wie Künstliche Intelligenz die Arbeit in der Suchtprävention und der Suchthilfe unterstützen kann. Die 30 Teilnehmenden erarbeiteten innovative Ideenskizzen für mögliche KI-Modellprojekte zu aktuellen Herausforderungen der Suchthilfe und der Suchtprävention. Wie diese konkret aussehen und was noch weitere Themen waren, lesen Sie im vorliegenden Erfahrungsbericht.
Fazit. ForschungsSpiegel von Sucht Schweiz
Dry January in der Schweiz: Umfrage zeigt, dass sich die Challenge lohnt
Die Kampagne Dry January lädt dazu ein, einen Monat ganz auf Alkohol zu verzichten und über den eigenen Bezug zu dieser psychoaktiven Substanz nachzudenken. Wie bekannt ist die Kampagne? Was hält die Bevölkerung davon? Aus welchen Gründen nimmt man teil und welchen Nutzen zieht man daraus? Wie steht es mit dem Alkoholkonsum direkt nach der Teilnahme? Wenige Wochen nach dem Dry January wurde eine Stichprobe von Erwachsenen befragt, um Bilanz zu ziehen.