SuchtMagazin Nr. 3, Juni 2003 

 

Partyszene und Pillentesting


Originalmanuskript von Tibor Harrach

MEDIZIN

Akute gesundheitliche Risiken beim Mischkonsum von Partydrogen

Tibor Harrach ist Pharmazeut und Mitglied bei Eve&Rave Berlin. Email: tibor.harrach@snafu.de. Dieser Text ist die vollständige Originalfassung des Artikels im SuchtMagazin unter MEDIZIN/ Akute gesundheitliche Risiken beim Mischkonsum von Partydrogen.

Einleitung

Gesundheitsförderung im Drogenbereich beinhaltet auch die Vermittlung von Wissen über die Wirkungen und Risiken der psychoaktiven Substanzen und Strategien zur Risikoreduzierung, z. B. durch Safer-Use-Empfehlungen. Dabei wird meist nur auf die Folgen des Konsums einer einzigen Substanz (Monokonsum) abgezielt. Vor der gleichzeitigen oder zeitnahen Einnahme mehrerer Substanzen (Mischkonsum) wird wegen des postulierten besonders hohen gesundheitlichen Risikos üblicherweise eindringlich gewarnt und pauschal abgeraten. Die amerikanische Pharmakologin Katherine Bonson, die eine Studie zu den Wechselwirkungen zwischen Psychedelika und Antidepressiva am National Institute of Mental Health durchgeführt hat, sagt: "Irgendeine Droge mit irgendeiner anderen oder mit einem Medikament zu kombinieren, öffnet jedenfalls Tor und Tür zu unbekannten Risiken, die man einfach nicht vorhersehen kann" (Pellerin, Seite 172). Trotzdem ist Mischkonsum in verschiedenen Szenen, wie z.B. der Technoszene, eher die Regel als die Ausnahme (siehe unten). Und trotz medialer und behördlicher Dramatisierung des Phänomens "Mischkonsum" (Der Spiegel, 1997; Maack et al. 2002) - sind Gesundheitsbehörden weder in der Lage, besonders gefährliche Substanzkombinationen zu benennen noch auf der Konsumentenseite Hochrisikogruppen auszumachen (Berliner Senatsverwaltung, 2003).

Eine von der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Drogen in der Techno- und Hanfszene durchgeführte Mischkonsum-Studie an ca. 1.500 Personen ergab, dass die Kombination von Alkohol mit einer illegalen Droge in der Reihenfolge Speed oder Kokain  Ecstasy oder Cannabis  psilocybinhaltige Pilze oder LSD die verbreitetste Form von Mischkonsum darstellt. Bei der Mischkonsumerfahrung aus zwei illegalen Drogen waren die häufigsten unter den mehr als 2.000 genannten Kombinationen Cannabis plus Ecstasy sowie Cannabis plus Psilocybinpilze, gefolgt von Cannabis plus LSD oder Kokain. Die präverierten Kombinationen wurden auch subjektiv am positivsten bewertet. Kombinationen, die subjektiv von den Konsumenten als "eher schlecht" eingestuft wurden, wie z.B. der Mischkonsum von Heroin mit allen anderen abgefragten Substanzen außer Kokain bzw. Stimulanzien (Speed oder Kokain) mit Psychedelika (LSD oder psilocybinhaltige Pilze), wurden auch nur selten zeitnah eingenommen (LAG Drogen, 2000-2002). Die im Nachtleben verschiedener europäischer Städte durchgeführte IREFREA-Studie erbrachte, dass von allen Kombinationen die Mischung aus Alkohol und Cannabis mit 51% aller Fälle von Mischkonsum am häufigsten zu finden ist. Eine Kombination von Ecstasy mit anderen Substanzen macht 37% der festgestellten Mischkonsumpraktiken aus (Calafat et al., 1999).

Während das Ziel modernen Arzneistoff-Designs u.a. darin besteht, die Selektivität der Wirkung durch die Synthese maßgeschneiderter Wirkstoffe z.B. für einen ganz bestimmten Rezeptor-Subtyp zu erhöhen - dies gilt explizit auch für den Bereich der Psychopharmaka - und dadurch die bezüglich der therapeutischen Zielvorgabe unerwünschten (Neben-)Wirkungen zu reduzieren (Nuhn, 2002 a u. b), wird beim rekreativen Drogengebrauch der entgegengesetzte Weg beschritten. Die meisten der klassischen Partydrogen-Wirkstoffe (u.a. Amphetamin, Ecstasy, Kokain, LSD, Psilocybin) greifen in die Neurotransmission verschiedener Neurotransmitter ein bzw. wirken an unterschiedlichen Rezeptorsubtypen. Die daraus resultierende "nicht-selektive Mischwirkung" bereits einzelner Substanzen wird durch die Kombination von Vertretern der unterschiedlichen Partydrogen-Gruppen verstärkt bzw. erweitert.

In dem folgendem Beitrag zu den akuten Risiken beim Mischkonsum von Partydrogen werden die möglichen Substanz-Wechselwirkungen auf den verschiedenen Ebenen, die die Substanzen nach Einnahme im Organismus durchlaufen müssen, untersucht: 1. die pharmazeutische Ebene (u.a. chemische und physikalische Unverträglichkeiten); 2. die pharmakokinetische Ebene (Resorption, Verteilung, Verstoffwechslung und Ausscheidung); 3. die pharmakodynamische Ebene (erwünschte und unerwünschte/gefährliche Effekte am Wirkort). Auch individuelle (pharmakogenetische) Aspekte werden in Betracht gezogen. Abschließend wird in Thesenform eine (Neu-)Bewertung der Risiken des Mischkonsums von Partydrogen vorgenommen.

Weitgehend verzichtet wird auf die Beschreibung möglicher gesundheitlicher Folgen beim chronischen Mischkonsum, da diesbezüglich keine beweiskräftigen Ergebnisse prospektiver Langzeit-Studien (Datenerhebung nach der Planung kontinuierlich von Studienbeginn an) vorliegen. Durch retrospektive Studien (rückblickende Datenanalyse durch Auswertung von Daten, die bei Studienbeginn bereits vorhanden sind) können kausale Zusammenhänge nicht bewiesen werden. Daher ist meist auch schon die Herstellung eines Kausalzusammenhangs zwischen dem Langzeitkonsum einer einzigen illegalen Substanz und den dadurch verursachten gesundheitlichen Folgen (Schäden) wenig aussagekräftig (Schlenger, 2002; Günther, Seite 21; Poethko-Müller, 2001).

Verzichtet wurde meistens auch auf die Beschreibung der erwünschten und unerwünschten psychologischen Wirkungen, die sich aus den verschiedenen Substanzkombinationen ergeben können. Diesbezüglich sei auf die Publikation zweier Sammlungen detaillierter Erfahrungsberichte verwiesen (Turner, 1997; Trachsel u. Richard, 2000). Die Anregung, die Erwartungen an bestimmte Substanzkombinationen zu reflektieren und die erlebte Wirkung im Zusammenhang mit Set und Setting anschließend zu beschreiben, dürfte im Sinne der Gesundheitsförderung dazu beitragen, Drogenmischkonsum bewusster und damit auch kontrollierter und risikoärmer zu gestalten.

Partydrogen

Als klassische Partydrogen werden hier die Stimulanzien Kokain u. Speed (Amphetamin u. Methamphetamin), die Entaktogene (Wirkstoffe der Ecstasy-Gruppe: MDMA, MDE, MDA u. MBDB) sowie die psychedelischen Tryptamine (Halluzinogene) LSD und psilocybinhaltige Pilze bezeichnet. Da sie in der Regel den Wachzustand erhöhen, erscheinen sie besonders geeignet für das Partysetting. Zudem werden vor allem Alkohol, Tabak (hier meist nur als Nikotin), Cannabis (Hanf meist in den Verarbeitungsformen Haschisch und Marihuana) und aber auch Gammahydroxybutyrat (GHB, "Liquid Ecstasy") und Ketamin auf Partys konsumiert und möglicherweise auch kombiniert (Calafat et al., 1999; Töppich et al., 2002; LAG Drogen, 2000-2002).

Wechselwirkungen

Unter einer Wechselwirkung (Interaktion) versteht man die Veränderung der Wirkung einer Substanz durch eine andere Substanz. Interaktionen können immer dann auftreten, wenn mehrere künstlich zugeführte Substanzen (Fremdstoffe) durch gleichzeitige oder zeitnahe Einnahme sich zusammen im Körper eines Individuums befinden. Bei den Fremdstoffen kann es sich um Arzneistoffe, Umweltchemikalien (Gifte) sowie definierte Bestandteile von Nahrungs- und Genussmitteln und damit auch um psychoaktive Substanzen ("Drogen-Wirkstoffe") handeln. Als Folge einer Interaktion können die erwünschten Wirkungen und unerwünschten (Neben-)Wirkungen insgesamt verstärkt oder verringert werden. In einigen Fällen verändern solche Substanzen komplexe physiologische Abläufe, so dass bei der Einnahme bestimmter weiterer Stoffe unerwartete Reaktionen auftreten, die bei Einzelgabe in der Regel nicht vorkommen. Von pharmakologischen Interaktionen müssen Inkompatibilitäten, Food-Effects und Pseudointeraktionen abgegrenzt werden (Zagermann-Muncke, 2003; Brockhaus Ernährung, Seite 566 -569; Mutschler, Seite 103-104).

Inkompatibilitäten

Unter Inkompatibilitäten versteht man chemische oder physikalische Unverträglichkeiten von Wirkstoffzubereitungen die bei der Herstellung, Lagerung und Anwendung auftreten können. Manche Wirk- bzw. Hilfsstoffe (pharmakologisch weitestgehend unwirksame Füll- bzw. Trägerstoffe) passen einfach nicht zusammen. So lassen sich durch basische Substanzen (z.B. Backpulver) Alkaloide wie Heroin oder Kokain in wässriger Lösung ausfällen, so dass sie sich anschließend nicht mehr injizieren lassen. Das Esteralkaloid Kokain kann sich in gelöster Form unter Umständen zersetzen. Amine (z.B. Amphetamin, MDA) sind relativ reaktive und empfindliche Verbindungen, sie können z.B. beim Verpressen zu Tabletten mit dem Füllstoff Milchzucker reagieren. Fleckige bis schwarzbraun verfärbte Tabletten sind dann die Folge (List, Seite 470-477). Ketamin und Barbiturate dürfen nicht aus der gleichen Spritze injiziert werden, da sie chemisch unverträglich sind und eine Verklumpung bilden (Pake-Davis, 1999). Bei der Herstellung von Injektionslösungen durch Auflösen von Tabletten können unlösliche Rückstände z.B. aus Talkum auftreten. Das Spritzen einer solchen ungefilterten Lösung kann zu Entzündung und Verstopfung der Venen führen (Deutsche Aidshilfe, 2001).

Food-Effects

Food-Effects sind Resorptionsveränderungen der Wirkstoffe durch gleichzeitige oder zeitnahe Einnahme mit Mahlzeiten, die große Anteile an Fetten, Proteinen oder Kohlenhydrate enthalten. Dabei kann es selten zu einer Minderung des resorbierten Anteils der Substanz oder oft zu einer Resorptionsverzögerung mit entsprechend später einsetzender Wirkung kommen (Zagermann-Muncke, 2003). Bei Unerfahrenen oder schlecht informierten Drogengebrauchern kann ein verzögerter Wirkungseintritt zum "Nachlegen" der psychoaktiven Substanz mit der Gefahr einer Überdosierung führen. Daher sollte im Rahmen von Drogenaufklärung empfohlen werden, Drogen wie die meisten Medikamente oral möglichst nur auf nüchternen Magen, also im Abstand von mindestens zwei Stunden von der letzten Mahlzeit mit viel alkoholfreier Flüssigkeit einzunehmen (Pharmacon, 2002).

Eine Ausnahme stellen allerdings oral eingenommene Cannabis-Zubereitungen wie z.B. Hanfgebäck oder Hanftee dar. Die psychoaktiven Cannabinoide (z.B. THC) sind nämlich fettlösliche Wirkstoffe, die bei gleichzeitiger Einnahme mit fettreicher Nahrung in der Regel eine erhöhte Resorptionsquote besitzen. Auch bei der Verwendung von Milch statt reinem Wasser zur Zubereitung eines Hanftees kann die Resorptionsquote gesteigert werden (Brenneisen, 2001).

Interaktionen mit Nahrungsmitteln und Herbals

Von den Food Effects sind wiederum echte pharmakologische Interaktionen abzugrenzen, die auf die Wechselwirkungen von den in Nahrungsmitteln enthaltenen sekundären Inhaltsstoffen mit Arzneimitteln oder Drogenwirkstoffen zurückzuführen sind. Das amphetaminähnlich wirkende Sympathomimetikum (den Sympathikus aktivierende Substanz) Tyramin beispielsweise ist ein biologisches Amin, welches vor allem in Käse (z.B. Cheddar), Tomaten, Wein und Hering enthalten ist. In Kombination mit unselektiven Monaminoxidasehemmern, wie z.B. dem Antidepressivum Tranylcypromin (Jatrosom®N) kann es zu schwer wiegenden pharmakodynamischen Interaktionen wie Blutdruckanstieg und hypertonen Krisen kommen (Mutschler, Seite 178; Brockhaus Ernährung, Seite 104 u. 178). Tyramin dürfte auch die Wirkung der in Speed enthaltenen Amphetamine verstärken.

Herbals sind Präparate aus pflanzlichen Quellen, die weniger der Ernährung als dem Genuss dienen oder arzneilich verwendet werden. Man schätzt die Zahl der potenziell pharmakologisch wirksamen bzw. genussförderlichen sekundären Inhaltsstoffe auf etwa 500.000, von denen bisher etwa 100.000 Vertreter aufgeklärt sind (Maack et al., 2002; Brockhaus Ernährung, Seite 582-583) Alle diese Stoffe besitzen auch untereinander "Wechselwirkungs-Potenzial". So hemmen beispielsweise Bestandteile von Grapefruit-Saft die Aktivität von am Metabolismus (Verstoffwechslung von Fremdstoffen) beteiligten Enzymen und können dadurch die Konzentration anderer Wirkstoffe gefährlich erhöhen. Johanniskraut führt zur vermehrten Bildung solcher Enzyme, so dass die Wirkung anderer Substanzen abgeschwächt wird. Weitere pharmakokinetische Interaktionen sind für Bestandteile aus Knoblauch, Ginseng, Süßholz (Lakritze), Distelmilch, Ginkgo und viele andere mehr beschrieben (Izzo u. Ernst, 2001; Ioannides, 2002; Zhou et al., 2003; Mutschler, Seite 103-104).

Pseudointeraktionen

Pseudointeraktionen sind keine Wechselwirkungen im oben definierten Sinne. Pseudointeraktionen liegen vor, wenn von der Indikation eines therapeutisch eingesetzten Arzneistoffs auf eine mögliche Kontraindikation (Gegenanzeige) für eine andere Substanz geschlossen werden (Zagermann-Muncke, 2003). So lässt sich aus der Verordnung von Tranquillantien (u.a. Benzodiazepine wie z.B. Valium®), Antidepressiva und/oder Neuroleptika auf eine psychische Erkrankung schließen, deren Symptomatik durch die Einnahme von stimulierenden bzw. psychedelischen Drogen (wieder-)ausgelöst bzw. verstärkt werden kann. Die Gabe von den Blutdruck senkenden Medikamenten und Herzmittel zeigt eine diagnostizierte Herz-Kreislauf-Erkrankung an. Die Einnahme von den Blutdruck steigernden und die Herzfrequenz beschleunigenden Partydrogen kann hier unter Umständen lebensbedrohliche Krisen auslösen. Antiepileptika sind ein Indiz für das Vorliegen von Epilepsien; Reizbelastungen auf Partys und der Konsum von Partydrogen sollten gemieden werden. Fiebermittel sind ein Hinweis auf erhöhte Körpertemperatur. Der Konsum stimulierender Partydrogen - besonders im Partysetting - verursacht meist einen Anstieg der Körpertemperatur und bedeutet bei krankheitsbedingtem Fieber eine zusätzliche Belastung.

Bei einer Erkrankung, gleichwohl ob sie medikamentös behandelt wird oder nicht, sollte im vertrauensvollen Gespräch mit dem Arzt im Einzelfall geklärt werden, ob die Einnahme von bestimmten Drogen ausgeschlossen werden muss. Eine generelle Abstinenzempfehlung - insbesondere bei chronischen Erkrankungen - hat sich in der Praxis häufig als kontraproduktiv erwiesen. Im Falle von z.B. HIV-Patienten wird dann während eines Partywochenendes eher die antiretrovirale Therapie ausgesetzt, als auf den Konsum von Drogen verzichtet. Dies kann zur Ausbildung von Resistenzen gegenüber den HIV-Medikamenten führen. Eine Einzelfallprüfung ergibt aber möglicherweise, dass unter bestimmten Bedingungen beides, Drogengebrauch und antiretrovirale Therapie, möglich wäre.

Pharmakologische Interaktionen

"Echte" pharmakologische Interaktionen zwischen Substanzen können nur dann auftreten, wenn die Stoffe sich gleichzeitig im Körper befinden. Daraus können sowohl synergistische (verstärkende) als auch antagonistische (und damit sich abschwächende) Effekte resultieren. Unterschieden wird noch in kompetitive Interaktionen, bei denen die Interaktionspartner mit gleichem Rezeptor interagieren, und in funktionelle Interaktionen, bei denen die Interaktionspartner an unterschiedlichen Rezeptoren oder biologischen Systemen angreifen. Unterschieden wird prinzipiell in pharmakodynamische und pharmakokinetische Interaktionen. Zudem sind pharmakogenetische Einflüsse zu beachten (Zagermann-Muncke, 2003; Mutschler, Seite 99-104, Brüggmann, 1998).

Die Pharmakodynamik befasst sich mit der Wirkung von Substanzen an den Wirkorten und der damit verbundenen Beeinflussung von Körperfunktionen. Pharmakodynamik will beantworten, wo, wie und warum Substanz-Wirkungen zustande kommen. Die Pharmakokinetik untersucht das Schicksal der Wirkstoffe im Organismus und beschreibt die damit verbundenen Konzentrationsveränderungen der Wirkstoffe im Körper in Abhängigkeit von der Zeit (Mutschler, Seite 4).

Auf Grund der Illegalität der meisten als Partydrogen verwendeten Substanzen liegen keine Interaktionsstudien vor, wie sie beispielsweise im Rahmen des arzneimittelrechtlichen Zulassungsverfahrens durchgeführt werden (Hidebrand, 1998). Aussagen zum Interaktionspotenzial können daher oft nur auf Basis von Einzelfallbeobachtungen, Tier- oder Reagenzglasversuchen getroffen werden oder durch die Kenntnis von Kinetik und Wirkmechanismus abgeschätzt werden. Besteht ein detailliertes Wissen zu pharmakologischen Eigenschaften der Substanzen, lassen sich einige Interaktionen theoretisch vorhersagen, ohne allerdings dass die klinische Relevanz im Einzelfall absehbar ist.

Klinische Relevanz von Interaktionen

Eine klinische Relevanz besitzen Wechselwirkungen dann, wenn sich toxische Nebenwirkungen in einem Ausmaß verstärken, dass (z.B. notfallmedizinische) Gegenmaßnahmen erforderlich werden, oder sie zu einer deutlich abgeschwächten Wirkung eines Arzneimittels führen. So ist trotz einer großen Anzahl von veröffentlichten Interaktionen die Zahl der klinisch relevanten und gesicherten Interaktionen überschaubar. Dieses ist insbesondere deshalb der Fall, weil eine Reihe von Interaktionen nur Einzelfallbeobachtungen darstellen und statistisch nicht ausreichend gesichert sind. Auch sind häufig wesentliche substanzbezogene Kriterien, die eine klinische Relevanz als wahrscheinlich erscheinen lassen, nicht gegeben. Hierbei sind eine geringe therapeutische Breite (Spanne zwischen wirksamer und toxischer Dosis), eine steile Konzentrations-Wirkungskurve sowie das Auftreten der Interaktion bereits in therapeutischen Dosierungen zu nennen. Neben diesen substanzbezogenen Kriterien ist der gesundheitliche Zustand des Konsumenten/Patienten ein weiterer entscheidender Faktor für die Beurteilung des Interaktionsgeschehens (Zagermann-Muncke, 2003; Brüggmann, 1998).

Pharmakodynamische Ineraktionen

Pharmakodynamische Interaktionen sind immer dann zu erwarten, wenn die miteinander interferierenden Wirkstoffe an einem Rezeptor, Transportsystem, Enzym kompetitiv interagieren oder funktionell an einem Erfolgsorgan bzw. in einem physiologischen Regelkreis wirken. Durch pharmakodynamische Interaktionen kann ein Effekt verstärkt (Synergismus) oder abgeschwächt (Antagonismus) werden. Beim Synergismus unterscheidet man den additiven und den überadditiven Synergismus (Potenzierung). Beim additiven Synergismus addieren sich die Einzeleffekte, d.h. die Gesamtwirkung entspricht der Summe der Einzelwirkungen. Der überadditive Synergismus ist dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamteffekt höher ist als die Summe der Einzeleffekte. Eine solche Potenzierung ist z.B. bei der Kombination von MAO-Hemmern und Partydrogen zu beobachten (Mutschler, Seite 82 u. 99-100; Brüggmann, 1998).

Todesfälle im Zusammenhang mit dem Mischkonsum von Partydrogen

Der Mischkonsum von Partydrogen, oft in symbolisch anmutender Form "in Zusammenhang mit Ecstasy" gestellt, wird in polizeilichen Ausführungen als Ursache für zahlreiche Todesfälle angegeben. Das Bundeskriminalamt (BKA) nennt eine Zahl von 298 polizeilich bekannten Todesfällen in Deutschland für den Zeitraum von 1995 bis 2000, die im Zusammenhang mit Ecstasy-Tabletten und Amphetamin(en) stehen würden. Zudem wird ausgeführt, dass in der Mehrzahl der bekannten Ecstasy-Todesfälle letale Mischintoxikationen mit anderen Betäubungsmitteln und/oder Alkohol sowie Suizide vorlägen. Auch wird formuliert, dass alle Fälle nach den polizeilichen Ermittlungen mit dem Konsum von Ecstasy-Tabletten in kausalem Zusammenhang stehen würden (Maack et al., 2002).

In den Rauschgiftjahresberichten des BKA wird zwar differenziert in Fälle, in denen alleine Ecstasy durch Überdosierung oder Langzeitschäden todesursächlich gewesen sei, in Fälle von Mischintoxikation (Ecstasy plus eine weiteres Rauschmittel), in Unfälle und Suizide im Zusammenhang mit Ecstasy-Konsum (siehe Tabelle 1). Auf detaillierte Informationen bezüglich toxikologischer und pathologischer Begutachtung und auf die Angabe der eigentlichen Todesursache (z.B. Nierenversagen in Folge von Rhabdomyolyse) wird dabei allerdings verzichtet. So ist nicht einmal die Konzentrationen der psychoaktiven Substanzen und ihrer Metaboliten im Blut oder Urin dokumentiert. Bei den Fällen von Mischintoxikation fehlen jegliche Angaben zu den anderen eingenommenen Substanzen. Nicht genannt werden zudem gesundheitliche Vorschäden und mögliche Wechselwirkungen zu zeitnah eingenommenen Arzneistoffen (BKA, Rauschgiftjahresberichte 1997-2001).

Tabelle 1

Tote "im Zusammenhang mit Ecstasy" in der Bundesrepublik Deutschland

 

1997

1998

1999

2000

2001

Langzeitschäden

  0

  1

  1

  0

Überdosierungen

  2

  0

  1

11

Mischintoxikationen

  5 (55%)

  5 (29%)

19 (70%)

22 (51%)

Suizide

  1

  7

  3

  5

Unfälle

  1

  4

  3

  5

gesamt

  9

17

27

43

43*

Quelle: BKA Rauschgiftjahresberichte 1997-2001

* Für 2001 wurde die bislang vorgenommene Differenzierung verlassen.

Nachuntersuchungen von Eve & Rave Berlin und einer staatlichen Stelle auf der Basis der Obduktionsberichte und toxikologischen Gutachten ergaben für die 18 "Ecstasytoten" des BKA aus dem Jahr 1995, dass die BKA-Statistik wissenschaftlich weitgehend haltlos ist (Harrach u. Kunkel, 1996). Damit ist diese Statistik auch wertlos für die Ermittlung von gesundheitlichen Risiken in Zusammenhang mit Partydrogenkonsum mit dem Ziel, gesundheitsförderliche Projekte - wie z.B. Safer-Use-Beratung - zu entwickeln. Eher schickt man damit die wenigen Akteure auf dem Feld der Sekundärprävention noch auf die falsche Fährte.

C. M. Milroy, J. C. Clark und A. R. W. Forrest haben in ihrer Publikation zur Pathologie von sieben Toten im Zusammenhang mit Ecstasy-Konsum (siehe Tabelle 2) wesentlich sorgfältiger und damit für Prävention verwertbarer dokumentiert als das BKA. Sie konnten in drei Fällen Mischkonsum mit Amphetamin nachgewiesen (Milroy et al., 1996).

Tabelle 2

Sieben Tote im Zusammenhang mit Ecstasy-Konsum 

(innerhalb von drei Jahren in England)

Nr.

Alter

Klinische Daten/Todesursache

Wirkstoff-

Konzentr. im Blut

Pathologischer Befund

1

21

Brach auf einem Rave zusammen,

unruhige Lage des Bewusstlosen,

44°C Körpertemperatur

Tod: Herzstillstand/Hitzschlag

4,2 mg/l MDMA

1,4 mg/l Amphet.

Herz: Kontraktionsband Nekrosen

Leber: fokale Nekrosen

Gehirn: fokale Blutungen u. Missbildungen bei Nervenzellen

20

Durst: trank 14 l Wasser ohne zu urinieren, Kollabierte in Diskothek,

36°C Körpertemperatur,

erhöhter Blutdruck, erniedrigtes Na+, Bewusstlosigkeit

Tod: "Wasservergiftung"

0,04 mg/l MDMA

Herz: weit verbreitete fokale Nekrose

Leber: fokale Nekrosen

Gehirn: großes Ödem, fokale Blutungen, nekrotische Hirnanhangsdrüse

3

24

Kollabierte und starb in einer Diskothek

Tod: Hitzschlag

0,19 mg/l MDE

0,453 mg/l Amphet.

Herz: fokale Nekrosen

Leber: fokale Nekrosen

4

21

Wurde nach einer Party tot im Bett gefunden, keine Symptome

Tod: Hitzschlag

2,1 mg/l MDMA

3,5 mg/l MDE

8,5 mg/l MDA

0,26 mg/l Amphet.

Herz: normal

Leber: fokale Nekrosen

Gehirn: fokale Blutungen, Erbrochenes wurde eingeatmet

5

20

Wurde bewusstlos im Bett gefunden, war steif, 39,5°C Körpertemperatur, erhöhte Leberwerte, Sauerstoffmangel im Gehirn, überlebte vier Tage

Tod: Hitzschlag

0,09 mg/l MDMA

0,13 mg/l MDA

Herz: weit verbreitete fokale Nekrose

Leber: ausgedehnte Nekrosen

Gehirn: Sauerstoffmangel Degeneration, Gerinnungen in Blutgefäßen

Lunge: abgestorbene Gewebebezirke

6

25

Plötzlicher Zusammenbruch auf der Straße

Tod: Herzrhythmusstörung

MDMA u. MDA

Spuren im Urin

Herz: weit verbreitete fokale Nekrosen

Leber: fokale Nekrosen

7

23

fortschreitende Gelbsucht, auch nach Diagnose wurde d. Konsum fortgesetzt

Tod: Leberversagen

war als starker Ecstasy-Konsument bekannt

Herz: normal

Leber: massive Nekrosen

Gehirn: normal

Quelle: Milroy et al., 1996

Harold Kalant führt 87 in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen Todesfälle in Zusammenhang mit Ecstasy oder verwandten Drogen wie Amphetamin und Amphetaminderivate auf. Das letale Prinzip basiere auf den gleichen Mechanismen, die nicht spezifisch für Ecstasy seien. Die Todesursachen der 87 Toten verteilen sich folgender maßen: 8 Herz-Kreislauf-Komplikationen einschließlich zerebrovaskuläre Vorfälle, 4 Leberversagen, 9 Komplikationen im Gehirn einschließlich Hyponatriämie, 30 Folgen von Hyperthermie, 14 Unfälle und Suizide, 22 unklare Ursache. Die Normaldosis MDMA im Freizeitbereich verursacht Blutkonzentrationen von 0,1-0,25 mg pro Liter. Bei Vergiftungserscheinungen einschließlich der meisten Todesfälle werden MDMA-Blutkonzentrationen von 0,5-10 mg pro Liter gemessen, dass ist bis zu vierzig mal höher als nach Normaldosen. Für einige Todesfälle mit MDMA Blutkonzentrationen im Bereich von 0,11-0,55 mg pro Liter werden Faktoren aus der Konsumumgebung (mit)verantwortlich gemacht (Kalant, 2001).

Karl-Artur Kovar führt 15 dokumentierte Todesfälle nach MDMA-Einnahme bis zum Jahr 2000 auf. In Zusammenhang mit Hyperthermie, die aber nur bei körperlicher Extrembelastung von klinischer Relevanz ist, können disseminierte intravasale Gerinnung, Rhabdomyolyse und Nierenversagen auftreten. Bestehende Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen oder Beikonsum anderer Drogen erhöhen das Risiko eines letalen Kreislaufkollapses. Bis zum Jahr 2000 wurden im ersten Fall drei, im letzteren vier Todesfälle dokumentiert (Kovar et al., 2000).

Es erscheint auch nicht sinnvoll, den Konsum psychoaktiver Substanzen pauschal in kausalen Zusammenhang mit zeitnah begangenen Suiziden zu stellen. Eine Übersichtarbeit zur Neurobiologie des Suizids von John Mann beschreibt suizidales Verhalten als einen hochkomplexen Prozess, bei dem eine erhöhte noradrenerge, vor allem aber eine reduzierte serotonerge Aktivität eine zentrale Rolle spielen. Der Missbrauch von psychoaktiven Substanzen kann sowohl durch die erniedrigte serotonerge Aktivität bedingt sein aber umgekehrt auch ein Faktor (von vielen) für die Entstehung eines erniedrigten Serotonin-Spiegels darstellen (Mann, 1998). Psychopathologische Konzepte zur Erklärung von Drogenkonsum und -abhängigkeit verstehen den Gebrauch psychotroper Substanzen folgerichtig auch als einen Versuch von Selbstmedikation bei psychischen Störungen und auch als Ausdruck einer latenten Suizidalität (Uchtenhagen, 2000). Für die Prävention scheint die Entwicklung von Konzepten sinnvoll, durch die solche (potentiellen) Risikokonsumenten möglichst frühzeitig erkannt und mit entsprechenden Angeboten erreicht werden können.

Aus der polizeilichen Dokumentation von Todesfällen im Zusammenhang mit Ecstasy- und Amphetamin-Konsum können keine verwertbaren Informationen zum Interaktionspotential von Partydrogen gewonnen werden. Die Untersuchung der Ursachen von potentiell gefährlichen Wirkungen der einzelnen Substanzen erscheint diesbezüglich Erfolg versprechender zu sein.

Wirkmechanismen der Partydrogen

Die Kenntnis der Wirkmechanismen für die wichtigsten Wirkungen und unerwünschten (Neben-)Wirkungen ist ein wichtiges Kriterium zum Verständnis und zur Vorhersage des pharmakodynamischen Interaktionspotenzials einer Substanz. 

Alkohol

Alkohol (Ethanol) verstärkt die hemmende Wirkung des Neurotransmitters GABA, die über die Aktivierung von GABAA-Rezeptoren ausgelöst wird. Außerdem wirkt Alkohol hemmend auf durch den Neurotransmitter Glutamat vermittelte synaptische Übertragungsvorgänge durch Blockade von NMDA-Rezeptoren (Rommelspacher, 2000).

Cannabis

Cannabinoide wie das THC üben ihre Wirkung über spezifische CB1- und CB2-Rezeptoren des endogenen Cannabinoidsystems aus (Pertwee, 2001). Bei einigen Cannabiswirkungen (u.a. Herzfrequenz-Zunahme, Bronchodilatation) spielen offenbar eine Hemmung des Parasympathikus und eine Aktivierung des Sympathikus eine Rolle (Grotenhermen, 2001/a).

Ecstasy

Hauptangriffspunkt der verschiedenen Ecstasy-Wirkstoffe (MDMA, MDE, MDA, MBDB, BDB) ist das serotonerge System, im geringeren Maße werden auch das dopaminerge und noradrenerge System angesprochen. Die Ecstasy-Wirkstoffe erhöhen die Serotoninkonzentration im synaptischen Spalt durch Serotonin-Freisetzung aus den Speichervesikeln, erzwungene Serotonin-Ausschüttung in den synaptischen Spalt. Dazu müssen die Ecstasy-Moleküle in die präsynaptische Nervenzelle eindringen. Zudem hemmt Ecstasy die Serotonin-Wiederaufnahme aus dem synaptischen Spalt in die präsynaptische Nervenzelle. Zusätzlich wird der Serotonin-Abbau durch Hemmung der Monaminoxidase (MAO) A und wenig bedeutend auch durch MAO B Inhibition verzögert. Periphere Nebenwirkungen werden auf die serotonerge und sympathomimetische Potenz der Ecstasy-Wirkstoffe zurückgeführt (Kovar et al., 2000; Poethko-Müller, 2002; Leonardi u. Azmitia, 1994).

Gammahydroxybuttersäure (GHB)

GHB ("Liquid Ecstasy") erhöht im Gehirn die Serotonin- und Dopamin-Konzentration. Es beeinflusst das körpereigene Opioidsystem. Es gibt Hinweise auf einen spezifischen GHB-Rezeptor (Pallenbach, 1999).

Ketamin

Ketamin blockiert NMDA-Rezeptoren durch Bindung an die PCP-Bindungsstelle, wodurch bevorzugt Assoziationsbahnen unterbrochen sowie die Hirnrinde und der Thalamus opticus ausgeschaltet werden. Außerdem verursacht Ketamin eine Sympathikusaktivierung mit der Folge eines Anstiegs von Blutdruck und Herzfrequenz. Ketamin besetzt auch Opiatrezeptoren. Die Atmung wird (bei üblicher Dosierung) kaum beeinflusst (Mutschler, Seite 283-284).

Kokain

Kokain wirkt als nicht-selektiver Inhibitor der Wiederaufnahme der Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Noradrenalin. Kokain dringt nicht in die Nervenzellen ein, sondern bindet an die Transportmoleküle für die Wiederaufnahme der Neurotransmitter in die präsynaptischen Nervenzellen und blockiert diese. Kokain wird zu den indirekten Sympathomimetika gezählt (Coper, H., 2000/a; Mutschler, Seite 336).

Nikotin

Nikotin depolarisiert die postsynaptische Membran in den sympathischen und parasympathischen Ganglien und an der motorischen Endplatte. Die Gesamtwirkung ist dosisabhängig: In kleinen Dosen ist Nikotin ganglienerregend, in größeren Dosen erfolgt eine Blockade. Die Herz-Kreislaufwirkungen (u.a. Blutdruck- und Herzfrequenzanstieg) sind die Folge einer Noradrenalin- und Adrenalin-Freisetzung. Außerdem setzt Nikotin Serotonin, Dopamin, Acetylcholin, Vasopressin und -Endorphin frei (Adlkofer, 2000).

Speed

Amphetamin und Methamphetamin sind indirekte Sympathomimetika (aktivieren den Sympathikus, Teil des vegetativen Nervensystems). Die Moleküle dringen zum Teil in die präsynaptische Nervenzelle ein. Dadurch erhöhen sie die Konzentration der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin (und Adrenalin) im synaptischen Spalt durch die Freisetzung der Neurotransmitter aus den Speichervesikeln und den Nervenendigungen. Zudem hemmen Amphetamine die Wiederaufnahme der freigesetzten Neurotransmitter aus dem synaptischen Spalt in die präsynaptische Nervenzelle (Coper, 2000/a; Kovar et al., 2000).

Psychedelische Trytamine (sog. Halluzinogene)

Die psychedelischen Tryptamine (u.a. LSD, psilocybinhaltige Pilze) sind Agonisten bzw. partielle Agonisten an verschiedenen Serotonin-(5-HT) Rezeptoren. Sie binden an und aktivieren (teilweise) die 5-HT2A- und 5-HT2C-Rezeptoren aber auch 5-HT1A-Rezeptoren. Die Tryptamine wirken auch auf die Dopaminrezeptoren D1 und D2 und weitere Rezeptoren. Vegetative Nebenwirkungen (z.B. Anstieg der Herzfrequenz) besonders in der Frühphase sind in erster Linie adrenerge Reaktionen (Coper, 2000/b; Kovar et al., 2000; Pellerin, Seite 155-165).

Pharmakodynamische Interaktionen zwischen den klassischen Partydrogen

Aufgrund der beschriebenen und weiterer Wirkmechanismen ergeben sich für die einzelnen Substanzen eine Vielzahl von erwünschten Wirkungen und unerwünschten (Neben-)Wirkungen, die im Einzelnen hier nicht ausgeführt werden können. Für die Bewertung des Interaktionspotenzials bezüglich akuter und potenziell lebensgefährlicher Nebenwirkungen stehen folgende körperliche Effekte der klassischen Partydrogen (Ecstasy, Kokain, Speed, psychedelische Tryptamin) im Vordergrund (Milroy et al., 1996; Vollenweider et al, 1998/a; Mas et al., 1999; Poethko-Müller, 1999; Kovar et al., 2000; Coper, 2000 a u. b; Opplinger, 2000; Julien, Seite 144-146 u. 335; Klock et al., 1975.

1. Anstieg der Körpertemperatur (Hyperthermie),

2. Blutdruckanstieg,

3. Beschleunigung der Herzfrequenz.

Die klassischen Partydrogen-Wirkstoffe verursachen diese drei akuten Hauptnebenwirkungen in unterschiedlichem Ausmaß. Der Mischkonsum mit zwei oder mehreren dieser Substanzen dürfte somit synergistische Effekte zur Folge haben und zu einer Verstärkung dieser Nebenwirkungen führen, klinische Daten liegen allerdings nicht vor. Unklar ist, ob es sich dabei um additive oder überadditive Synergismen handelt. Letztere könnten sich dann besonders dramatisch auswirken. Gegen eine solche Potenzierung sprechen allerdings folgende Tatsachen:

Überaddietive Synergismen sind selten und bedürfen eines Angriffs der verschiedenen Wirkstoffe an unterschiedlichen Rezeptor- bzw. Effektorsystemen (Mutschler, Seite 82). Blutdruckanstieg und Beschleunigung der Herzfrequenz wird aber dem sypathomimetischen Potenzial der Partydrogen-Wirkstoffe zugeschrieben (siehe oben). Der hohen Prävalenz des Mischkonsums (LAG Drogen, 2000-2002; Calafat et al., 1999) stehen relativ wenige schwere akute Schadensfälle (Tod) gegenüber (Kovar et al., 2000).

Berücksichtigt werden muss allerdings auch, dass die Manifestation von Schadensfällen durch weitere Faktoren beeinflusst wird. So ist der gesundheitliche Ausgangszustand der Mischkonsumenten ein wesentlicher Parameter. Entscheidend sind auch die äußeren Bedingungen (das Setting), unter denen Mischkonsum betrieben wird. Es macht einen großen Unterschied, ob alleine bzw. in einer kleinen Gruppe, in einem ruhigen Raum bzw. der freien Natur oder in einer Diskothek konsumiert wird. Eine solch ausgeprägte unterschiedliche Wirkqualität zwischen Individuum und Gruppe wird unter dem Begriff "behavioral toxicity" zusammengefasst. Bei stundenlangem Durchtanzen in einem überhitzten, schlecht gelüftetem Raum dürfte das akute Risiko eines Hitzschlags deutlich erhöht sein -besonders dann, wenn der Flüssigkeitsverlust durch die ausreichende Zufuhr alkoholfreier Getränke kompensiert wird (Kovar et al., 2000).. Daher ist im Rahmen von "Safer-Use-Empfehlungen" unbedingt darauf hinzuweisen, stets auf die ausreichend Zufuhr alkoholfreier und mineralstoffhaltiger Flüssigkeit zu achten und bei der Vor-Ort Arbeit auf Partys solche Getränke zu offerieren.

Spezifische pharmakodynamische Interaktionen der Partydrogen-Substanzen

Alkohol und "Downer"

Alkohol (Ethanol) kann die Wirkung aller anderen Stoffe verstärken, die am Zentralnervensystem ebenfalls dämpfende Wirkungen haben. Dies sind z.B. Schlaf- und Narkosemittel, Opiate, Antiepileptika und Neuroleptika. Zahlreiche Todesfälle durch Atemlähmung sind beschrieben. Hochproblematisch ist die Kombination mit Schlafmitteln, insbesondere Barbituraten (zahlreiche Todesfälle) und Narkosemitteln einschließlich Gammahydroxybutyrat (GHB). Bei Alkoholintoxikation ist für die Anwendung von Ketamin Vorsicht geboten. Die dämpfende Wirkung der Benzodiazepine wird durch Alkohol potenziert, gelegentlich treten beim Mischkonsum manisch gefärbte Erregungszustände auf. Die dämpfende Wirkung von Opioiden, wie umgekehrt auch die narkotische Wirkung des Alkohols, potenzieren sich bei kombinierter Aufnahme (Verspohl, 2001/a; Pallenbach, 1999; Parke-Davis, 1999).

Alkohol und klassische Partydrogen

Amphetamine und Kokain vermindern die dämpfende Wirkung des Alkohols am ZNS, können jedoch die durch Alkohol gestörte Motorik nur wenig verbessern (Verspohl, 2001/a). Entsprechend kann bei alkoholbedingter eingeschränkter Verkehrsfähigkeit subjektiv noch das Gefühl bestehen, ein Fahrzeug beherrschen zu können. Im Gegensatz zu den blutdrucksteigernden Amphetaminen kann Alkohol zu einem unkontrollierten Abfall des Blutdrucks führen (Mutschler, Seite 100).

Alkohol beeinträchtigt die Regulation der Körpertemperatur. Durch die Erweiterung der Hautgefäße stellt sich ein Wärmegefühl ein. Verstärktes Schwitzen und eine Störung der zentralen Thermoregulation durch große Mengen an Alkohol tragen zu einem schnellen Verlust an Körperwärme und einem Absinken der Körpertemperatur bei. Diese Wirkung ist umso ausgeprägter, je niedriger die Außentemperatur ist (Julien, 1997; Rommelspacher, 2000). Die meisten Partydrogen-Wirkstoffe führen zu einer Erhöhung der Körpertemperatur und dürften dadurch den beschriebenen Wärmeverlust verstärken.

Alkohol hat eine harntreibende (diuretische) Wirkung (Julien, 1997). Substanzen wie Amphetamin und Amphetaminderivate, Kokain und psychedelische Tryptamine führen zu einer Erhöhung der Körpertemperatur. Besonders in Verbindung mit Verhaltensweisen, wie stundenlanges ekstatisches Tanzen, können Alkohol-Partydrogen-Kombinationen zu einem starken Flüssigkeitsverlust des Körpers (Dehydrierung) führen und damit eine Entgleisung der Thermoregulation mit dem erhöhten Risiko eines Hitzschlags fördern.

Cannabis und "Downer"

Große Bedeutung wird vor allem der Verstärkung des schläfrig machenden (sedierenden) Effekts psychotroper Substanzen wie den Benzodiazepinen, Opiaten oder Ketamin zugeschrieben. Bei Opiaten kommt es zusätzlich noch zu einer Steigerung der schmerzhemmenden Wirkung (Grotenhermen, 2001/b).

Cannabis und die klassischen Partydrogen

Die Beschleunigung der Herzfrequenz nach Amphetamin-, Kokain- oder LSD- Einnahme wird durch Cannabis additiv verstärkt, ebenso der Blutdruckanstieg nach Amphetamin-Einnahme (Grotenhermen 2001/b). Der Parallelkonsum von Ecstasy mit Cannabis korreliert stärker bezüglich bestimmter neuroendokriner, psychischer, psychiatrischer und kognitiver Defizite (u.a. bestimmte Lern- und Gedächtnisleistungen) als der Monokonsum von Ecstasy. Es bleibt aber offen, ob die festgestellten Defizite spezifische Folgen des Ecstasy-Konsums oder Folgen eines kombinierten Konsums z. B. mit Cannabis darstellen oder (zumindest teilweise) als prädisponierende Faktoren für eine generelle Affinität zu Drogen gewertet werden müssen (Gouzoulis-Mayfrank E, Becker S, Pelz S, Tuchtenhagen F, Daumann J., 2002).

Cannabis und Alkohol

Es wird immer wieder angeführt, dass durch Cannabis die sedierenden Effekte von Alkohol verstärkt werden. Einige Studien haben sich mit der Wechselwirkung von Alkohol und Cannabis bezüglich der Verkehrstauglichkeit befasst. In allen Fällen unterschied sich die Verursacherrate von Verkehrsunfällen der Fahrer in der "Nur-Alkohol-Gruppe" nicht signifikant von der "Alkohol und Cannabis-Gruppe". Das legt nahe, dass das erhöhte Unfallrisiko für Cannabis + Alkohol auf dem Alkoholeffekt basiert, was jeden Hinweis auf eine Interaktion zwischen diesen Drogen verdeckt (Chesher u. Longo, 2001).

Ecstasy und LSD

Die gemeinsame Einnahme von MDMA und LSD wird in der Szene als "Candyflipping" bezeichnet. Beide Substanzen greifen in die serotonerge Neurotransmission ein. Die gemeinsame Gabe von niedrig dosiertem MDMA und LSD führt zu der maximalen MDMA-Wirkung (Schechter, 1998; Turner, Seite 48; Trachsel u. Nicolas, Seite 254-255).

Gammahydroxybuttersäure (GHB) und Alkohol oder andere "Downer"

Alkohol hat eine synergistische Wirkung mit GHB, insbesondere das Risiko einer lebensbedrohlichen Atemdepression wird durch diese Kombination gesteigert. Es kommt unter Alkoholeinfluss schneller zur Bewusstlosigkeit. Auch andere, zentral wirksame Substanzgruppen wie Opioide, Benzodiazepine und Neuroleptika, können die Wirkung von GHB steigern, möglicherweise sogar potenzieren. Auch wenn durch GHB die Atmung kaum beeinträchtigt wird, kann die atemdepressive Wirkung anderer Substanzen verstärkt werden. Eine antagonistische Wirkung von Amphetamin ist beschrieben, scheint aber keine klinische Bedeutung (für die Therapie von GHB-Vergiftungen) zu besitzen (Pallenbach, 1999; Rote Liste, 2003; Verspohl, 2001/b).

Ketamin und die klassischen Partydrogen

Die Einnahme von direkt und indirekt wirkenden Sympathomimetika, und damit von Amphetamin und seinen Derivaten, kann im Zusammenwirken mit Ketamin zum Auftreten eines arteriellen Bluthochdrucks und zu Herzrasen führen (Parke-Davis, 1999; Mutschler, Seite 283-284).

Ketamin und "Downer"

In Kombination mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln, speziell Benzodiazepinen oder Neuroleptika, kommt es unter Ketamin zu einer Verlängerung der Wirkdauer und zu einer Abschwächung der Aufwachreaktionen und Traumerleben. Barbiturate und Opiate verlängern die Erholungsphase nach Ketamin. Alkoholeinfluss stellt für die Ketamin-Anwendung ein besonderes Risiko dar, beide Substanzen blockieren den NMDA-Rezeptor (Parke-Davis, 1999; Mutschler, Seite 283-284).

Kokain und Opioide

Todesfälle durch Kokainüberdosis treten am häufigsten unmittelbar nach intravenöser Injektion auf. Besonders drei Organsysteme können betroffen sein. Tödliche Ausgänge in Folge von Kokainkonsum (durch zerebrale Krampf-Anfälle, Herzinfarkte, Hirninfarkte, Thrombenbildung u. Rhabdomyolyse) sind im Vergleich zum Heroin-Konsum erstaunlich selten (Hähnchen u. Gastpar, 1999; Oppliger, 2000).

Obwohl zahlreiche Wechselwirkungen zwischen Kokain und Opioiden beschrieben sind, scheinen diesen die akute klinische Dramatik zu fehlen, die die Interaktionen von Opioiden untereinander z.B. von Heroin und seinen Substitutionsmitteln (besonders Methadon) bzw. gleichzeitige oder vorangegangener Konsum zentral dämpfender Substanzen wie Alkohol bezüglich der atemdepressiven Wirkung zukommen kann (J.E.S., Seite 24-25; De Ridder, 2000).

Wird Kokain als freie Base (Crack, Free Base) in Kombination mit Heroin geraucht, intensiviert sich die heroininduzierte Euphorie und die kokaininduzierten Angstzustände werden abgeschwächt. Auch soll die beim Abklingen der Kokainwirkung beschriebene Depression durch das Heroin "abgedämpft" werden (Julien, Seite 267). Der intravenös applizierte ("szenetypische") Cocktail aus Kokain und Heroin wird als "Speedball" bezeichnet (Julien, Seite 147). Bei der Intoxikation steht - je nach Mischungsverhältnis - die Heroin- oder die Kokainkomponente im Vordergrund. Die Pupillen können groß, klein oder normal weit geöffnet sein und haben somit diagnostisch keine Aussagekraft. Bei lebensgefährlichen Intoxikationen dürfte jedoch in den meisten Fällen das Heroin im Vordergrund stehen, welches mit längerer Halbwertszeit die Kokainwirkung überdauert (Oppliger, 2000).

Kokain und Alkohol

Dem erhöhten Müdigkeitsgefühl nach reiner Alkohol-Einnahme kann durch intranasale Kokain-Applikation entgegengewirkt werden (Foltin et al., 1993), die Fahrtüchtigkeit ist aber objektiv eingeschränkt. Der Mischkonsum von Kokain und Alkohol hat eine höhere Herzfrequenz, stärkere euphorische Gefühle und Negativ-Effekte auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns zur Folge als der Monokonsum von Kokain oder Alkohol (McCance-Katz et al., 1998; Bolla et al., 2000).

Wenn Kokain in Verbindung mit Alkohol konsumiert wird, kommt es zur Bildung von Ethylkokain (Benzoylecgoninethylester) und Ethylnorkokain (Perez-Reyes, 1994; Farre et al., 1993 und 1997). Die Bildung von Ethylkokain aus Kokain und Ethanol wird von einer nicht-spezifischen Carboxyltransferase katalysiert, die zum Teil in der Leber an der Hydrolyse von Kokain zu Benzoylecgonin beteiligt ist (Brzezinski et al., 1994). Ethylkokain wird für die erhöhte (fötale) Morbidität, das vermehrte Auftreten von Trauma-Beschwerden, verstärkte kardiotoxische Effekte und stärkere neurotoxische Wirkungen beim Gebrauch von Kokain-Alkohol-Kombinationen verantwortlich gemacht (Schlechter et al., 1995; Ohnaka et al., 2001; Sings et al., 1996; Wilson et al., 2001; Roques, Seite 48-49).

Kokain und Cannabis

Der Anstieg der Herzfrequenz unter Ruhebedingungen bei einer Kombination von gerauchtem Cannabis und inhaliertem Kokain entspricht dem Anstieg bei der reinen Cannabis-Applikation und übertrifft den Anstieg bei reiner Kokain-Gabe. Unter "Stress-Bedingungen" sind in der Kombination stärkere Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System zu erwarten (Foltin et al., 1990). Nur durch die Kombination hoher Kokain- und Cannabis-Dosen ist die Merkfähigkeit reduziert. Die alleinige intravenöse Applikation von Kokain sowie das Rauchen von ausschließlich Cannabis erhöhen jeweils die subjektiv positiv empfundenen Gefühle, die Kombination beider Applikationen verlängert diese Wirkungen (Foltin et al., 1993). Cannabinoide besitzen (am Tier) protektive Wirkungen gegenüber kokaininduzierten toxischen Effekten wie Krampfanfällen und ataktische Hyperaktivität (Hayase et al., 2001).

Nikotin und "Downer"

Aufgrund seiner zentral stimulierenden Wirkung schwächt Nikotin die schlaffördernde Wirkung der Benzodiazepine und die schmerzhemmende Wirkung von Opioiden (Zevin u. Benowitz, 1999).

Nikotin und die klassischen Partydrogen

Der durch die Sympathikusaktivierung bedingte Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck dürfte durch die meisten Partydrogenwirkstoffe (Amphetamine, Ecstasy-Wirkstoffe, Kokain, psychedelische Tryptamine) verstärkt werden.

Speed und Kokain

Aufgrund der indirekten sympathomimetischen Wirkung von Amphetaminen und Kokain wäre eine synergistische Wirkung von Speed und Kokain zu erwarten. Doch soll die Wirkung von Amphetaminen durch Kokain (zumindest für die Dauer der kürzeren Kokainwirkung) gehemmt werden, da Amphetamine durch die kokainbedingte Blockade der Transportmoleküle nicht mehr in die Zellen eindringen und damit kein Noradrenalin freisetzen können (Mutschler, Seite 337).

Pharmakodynamische Interaktionen zwischen Partydrogen und Medikamenten

Pharmakodynamische Wechselwirkungen sind prinzipiell bei Medikamenten mit Wirkung auf das zentrale Nervensystem und Medikamenten mit Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sowie bei Medikamenten, die Einfluss auf die Körpertemperatur haben, zu erwarten. Für die meisten der folgenden Kombinationen besteht eine absolute Kontraindikation:

Ecstasy- oder Speed-Wirkstoffe und MAO-Hemmer

Die gleichzeitige Einnahme von unselektiven Monaminoxidase-Hemmern und Amphetaminen oder anderen indirekten Sympathomimetika kann zu Sehstörungen, Blutdruck-Krisen, Hirnblutungen und Hyperthermie führen (ABDA-Interaktions-Datenbank, 2001). Aber auch die Kombination von MDMA mit dem selektiven reversiblen Monaminoxidase-A-Blocker Moclobemid hat in mehreren Fällen zum Tode geführt. Todesursache könnte ein Serotonin-Syndrom gewesen sein (Vuori et al., 2003; Mutschler, Seite 178-179). Der in bestimmten Lianen und anderen Pflanzen vorkommende MAO A-Hemmer Harmin potenziert den stimulierenden Effekt von Amphetamin (Iurlo et al., 2001, Rätsch, Seite 86-88, 716-720 u. 837-838).

Ecstasy oder Kokain und nicht-selektive Betablocker

Bei gleichzeitiger Einnahme von nicht-selektiven bzw. kardioselektiven Betablockern und Sypathomimetika kann der Blutdruck unmittelbar stark ansteigen, gefolgt von einem starken Abfall der Herzfrequenz (Bradykardie). Ein AV-Block kann auftreten. Gravierende Zwischenfälle (hypertensive Krise, Subarachnoidalblutungen) mit letalem Ausgang sind in Zusammenhang mit der Einnahme von Sympathomimetika und nicht-selektiven Beta-Blockern aufgetreten.

Kokain kann ebenfalls eine Interaktion, insbesondere mit nicht-selektiven Betablockern, hervorrufen. Eine verstärkte Kontraktion von Koronargefäßen, in einem Fall verbunden mit Angina-pectoris-Symptomen, wurde nach Gabe von Propanolol beschrieben. Obwohl Beta-Blocker zur Behandlung von Kokain-Vergiftungen empfohlen werden (De Ridder, 2000), scheinen sich zumindest nicht-selektive Beta-Blocker dafür nicht zu eignen. Das Gleiche gilt für Notfälle im Zusammenhang mit Ecstasy-Konsum. Die beschriebene Interaktion ist auch zwischen (nicht-selektiven) Beta-Blockern und Ecstasy zu erwarten (Lange et al., 1990; Boehrer et al., 1993; Kampman et al., 2001; ABDA-Interaktions-Datenbank, 2001).

Ecstasy und Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer

Serotonerge Transportproteine sind an der Wiederaufnahme von Serotonin und Dopamin aus dem synaptischen Spalt wie auch bei der Aufnahme von MDMA in die präsynaptische Zelle beteiligt. Die Serotoninwiederaufnahme hemmenden Antidepressiva wie Fluoxetin blockieren dieses Transportprotein und können so vor theoretisch möglicher Ecstasy-Neurotoxizität schützen. Die subjektive MDMA-Wirkung scheint dabei eher abgeschwächt zu werden (Schmidt et al., 1990; Malberg et al., 1996; Poethko-Müller, 2002; Pellerin, Seite 169-173). Der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer Citalopram reduziert deutlich die pysiologischen MDMA-Effekte wie Bluthochdruck und gesteigerte Herzfrequenz (Lichti et al., 2000/a u. b).

Ecstasy und Haloperidol

Der Dopamin-Antagonist Haloperidol schwächt die durch MDMA hervorgerufene euphorische (annähernd manische) Stimmung ab. Haloperidol hat keine Wirkung auf die übrigen subjektiven (entaktogenen) MDMA-Wirkungen und auf die Herz-Kreislauf-Effekte (Liechti et al., 2000/c u. 2001).

Stimulanzien und Neuroleptika

Stimulanzien erhöhen die Konzentration von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im synaptischen Spalt, Neuroleptika blockieren die Wirkung dieser Neurotransmitter an den Rezeptoren. Zur Behandlung einer Kokain-Abhängigkeit und vor allem zur Behandlung von Psychosen, die in Zusammenhang mit Stimulanzien-Konsum stehen, werden zum Teil Neuroleptika verwendet (De Ridder, 2000).  Bei Stimulanzien gebrauchenden Personen kann eine Dauermedikation mit Neuroleptika aber eine verbesserte Ansprechbarkeit auf Kokain bewirken (LeDuc u. Mittleman, 1993). Zudem sind Patienten mit einer Kokain-Vorgeschichte deutlich stärker gefährdet, unter Neuroleptika-Behandlung ein malignes neuroleptisches Syndrom zu entwickeln, als Patienten ohne Kokain-Vorgeschichte (Akpaffiong et al., 1991). Dieses ist gekennzeichnet durch Steifheit, fehlende körperliche und geistige Aktivität, Kreislaufstörungen und hohes Fieber. Die Mortalität liegt bei 20% (Mutschler, Seite 163).

Stimulanzien-Gebrauch während einer antiretroviralen Therapie

Depressive Störungen werden in allen Stadien der HIV-Infektion beschrieben. Zudem lösen einige antiretrovirale Medikamente sowie Medikamente zur Behandlung von bestimmten Krankheitssymptomen als Nebenwirkungen Müdigkeit bzw. Dämmerzustände aus. Bereits seit längerem werden in den USA Stimulanzien wie Methylphenidat (Ritalin®) oder Amphetamin zur Therapie von Antriebs- und Affektstörungen bei HIV-positiven Patienten erfolgreich eingesetzt. In Deutschland stehen die meisten Ärzte wegen der Angst, bei den Patienten Abhängigkeit auszulösen, einer solchen Behandlung eher ablehnend gegenüber (Fernandez et al., 1988; Poehlke, 1999). In einer Doppelblind-Studie zur Untersuchung von Amphetamin-Wirkungen bei HIV-Patienten konnte zwar eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten durch Amphetamin ermittelt werden, nicht aber die Entwicklung von Abhängigkeit, Toleranz oder Missbrauch (Wagner et al., 2000).

Psychedelische Tryptamine und Antidepressiva

Nach längerer Einnahme von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern wie Fluoxetin oder MAO-Hemmern sind die subjektiven Wirkungen der Psychedelika abgeschwächt oder vollständig blockiert. Trizyklische Antidepressiva oder Lithiumpräparate verstärken die subjektiven Wirkungen von LSD und Psilocybin. (Bonson et al., 1996 a u. b; Palumbo et al., 1994; Strassman, 1992; Picker et al., 1992; Pellerin, Seite 169-173).

Psychedelische und Tryptamine Neuroleptika

Psychedelische Tryptamine stimulieren 5-HT1A-, 5-HT2A- und 5-HT2C-Rezeptoren. Die dadurch ausgelösten halluzinogenen und psychoseähnlichen Effekte lassen sich durch den 5-HT2A-Antagonisten Ketanserin und das atypische Neuroleptikum Risperidon (und Clozapin) antagonisieren. Die Psilocybin-Effekte werden aber verstärkt durch den Dopamin-Antagonisten bzw. das klassische Neuroleptikum Haloperidol (Vollenweider et al., 1998/b u. 1999; Pellerin, Seite 159-165).

Inhalierbare Nitrite ("Poppers") und potenzsteigernde Phosphodiesterasehemmer

Als eine "szenerelevante" Kombination, die eine lebensgefährliche Interaktion induzieren kann, ist die Inhalation von organischen Nitriten ("Poppers" zur sexuellen Stimulation) unter Sildenafil-Einfluss (Viagra®) bzw. den Folgepräparaten Vardenafil (Levitra®) und Tadalafil (Cialis®). Das aus "Poppers" schnell freigesetzte Stickstoffmonoxid (NO) stimulierte die Guanylatcyclase zur Bildung des körpereigenen Botenstoffs cGMP, dessen Abbau mittels des Enzyms Phosphodiesterase (Typ 5) durch Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil gehemmt wird. Das so akkumulierte cGMP führt zu einer Entspannung der Gefäßmuskulatur und zu einem dramatischen Abfall des Blutdrucks. Die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels nimmt ab mit der möglichen Folge eines lebensbedrohlichen Herzinfarkts (Deutsche Aidshilfe, 1998; Gensthaler, 2003).

Pharmakokinetische Interaktionen

Die Pharmakokinetik untersucht das Schicksal von Wirkstoffen im Organismus und beschreibt deren Konzentrationsveränderungen in Abhängigkeit von der Zeit. Dabei werden die Resorption, die Verteilung, die Metabolisierung (Verstoffwechslung, Veränderungen der Molekülstruktur) und Ausscheidung der Wirkstoffe betrachtet (Mutschler, Seite 4). Pharmakokinetische Interaktionen betreffen diese Bereiche. Unbedingt zu beachten ist, dass die Pharmakokinetik einer Substanz bei Schädigungen eines relevanten Organs erheblichen Veränderungen unterliegen kann. Diesbezüglich relevante Erkrankungen sind eine Herz-, Nieren- oder Leberinsuffizienz sowie Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Krähenbühl, 1998).

Applikation

Substanzen können auf verschiedensten Wegen in den Körper eingebracht werden. Die Applikationsart bestimmt die Wirkung und die Kinetik der Substanz mit und stellt damit einen entscheidenden Faktor bei der Risikobewertung dar. Beim Drogenkonsum spielen im Wesentlichen die folgenden Applikationsarten eine Rolle (Mutschler, Seite 7-9; Julien, Seite 7-14): 1. Die bukkale, linguale und sublinguale Applikation auf der Mund- und Zungenschleimhaut z.B. von LSD-Trips oder beim Kauen von Kokablättern. 2. Die orale Zufuhr von z.B. Tabletten oder Säften. Der Applikationsort ist dann die Magen- und Darmschleimhaut. Alle Substanzen die im Magendarmtrakt resorbiert werden, gelangen zunächst in die Leber und erfahren möglicherweise bereits eine partielle Inaktivierung (First-Pass-Effekt). Einem ausgesprochen starken First-Pass-Effekt unterliegen Cannabis und Kokain bei oraler Einnahme (Brenneisen, 2001; Julien, Seite 138). 3. Die intravenöse, subkutane oder intramuskuläre Injektion. Besonders die intravenöse Injektion stellt, weil kein Resorptionsprozess vorgelagert ist, eine sehr schnelle, effektive und damit gefährliche Form von Substanzapplikation dar. Eine nicht sachgerechte Injektion kann eine lebensbedrohliche Überdosierung, entzündete Einstichstellen, den Verlust von Extremitäten oder Infektionskrankheiten nach sich ziehen (Deutsche Aidshilfe; 2001). 4. Die nasale Applikation (schnupfen) von z.B. Kokain oder Speed umgeht den First-Pass-Effekt in der Leber. Sie kann bei chronischer Durchführung die Nasenschleimhaut schädigen und reduziert dann den resorbierten Anteil. 5. Die pulmonale Applikation (inhalieren, rauchen) ist eine schnelle Applikationsform, die Resorptionsquote kann stark schwanken, und die Atemwege können beim Rauchen geschädigt werden (Tashkin, 2001). 

 

Abbildung 2: Schematische Übersicht über das Schicksal einer oral verabreichten Substanz im Körper: Resorption im Darm, ggf. First-Pass-Metabolismus in der Leber, Verteilung mit dem zirkulierenden Blut im ganzen Körper (Gewebe), ggf. Diffusion durch die Blut-Hirnschranke ins Gehirn; ggf. Metabolisierung in der Leber; Ausscheidung (wasserlöslicher) Substanzen über die Niere in den Harn oder auch teilweise über die Galle und Darm in den Stuhl.

Resorption

Der Resorptionsort ist durch die Applikationsart vorgegeben. Zu folgenden Interaktionen kann es im Zusammenhang mit Mischkonsum beim Resorptionsvorgang kommen: Cannabis führt zu einer Erweiterung von Blutgefäßen, dadurch kann z.B. für Amphetamin und Kokain die nasale Resorption verbessert werden (Grotenhermen, 2001/b). Umgekehrt führen Amphetamine zu einer Erweiterung der Bronchien, wodurch die Inhalation von Cannabis- und Tabak-Rauch sowie Kokain-Base effektiver sein kann. Substanzen, die die Magen-Darm-Passage beschleunigen, können die Resorption einer anderen Substanz aus dem Magen-Darm-Trakt verringern (Mutschler, Seite 100). Amphetamin und Amphetamin-Derivate können besonders in der Anfangsphase ihrer Wirkungen zu einer beschleunigten Magen-Darmpassage führen.

Molekülpumpen

Molekülpumpen sorgen für einen schnellen aktiven Transport von lipophilen (fettlöslichen) Substanzen aus der Zelle, die durch passive Diffusion hineingelangt sind. Da Molekülpumpen auch im Magen-Darm-Trakt vorkommen, können sie unter Umständen auch gerade resorbierte, noch unveränderte Fremdstoffe wieder aus der Zelle schleusen, was deren Aufnahme praktisch verhindert. Der Transport von unveränderten Fremdstoffen ist am besten charakterisiert für P-Glykoprotein bedingte Ausschleusungen. Ein weiteres Transportprotein ist das Multidrug-Resistance-Protein (MRP). Zu einer Interaktion kann es kommen, wenn zwei Substanzen um Transporter mit limitierter Transportkapazität konkurrieren. Molekülpumpen sind auch im Bereich der Blut-Hirn-Schranke vertreten, das Zentrale Nervensystem (ZNS) wird so vor der Wirkung bestimmter Substanzen teilweise geschützt (Nuhn, 2001; Wasielewski, 2002; Mutschler, Seite 39-41).

Proteinbindung

Schlecht wasserlösliche Fremdstoffe sind im Blut zumindest teilweise an Proteine gebunden. Verdrängt eine Substanz eine andere aus der Proteinbindung im Blut, so hat dies Einfluss auf die Verteilung und damit auch auf die Wirksamkeit der verdrängten Substanz. Diese Konkurrenz um die Proteinbindung ist einerseits ein häufiger Vorgang, andererseits wird er nur dann klinisch relevant, wenn Arzneistoffe mit hoher Proteinbindung (>95%) betroffen sind (Gugeler u. Klotz, Seite 29-31 u. 93-94; Brügmann, 1998; Mutschler, Seite 101). 

Eine häufig angeführte Möglichkeit ist die Verdrängung von psychotropen Wirkstoffen aus ihrer Proteinbindung durch die fettlöslichen Cannabinoide (u.a. THC). Die verdrängten Substanzen liegen dann in freier (wirksamer) Form im Blut vor, wodurch deren Wirkungen und Nebenwirkungen verstärkt würden. Jedoch gibt es nach Untersuchungen am lebenden Organismus keinen Hinweis darauf (Grotenhermen, 2001/b).

Renale Ausscheidung (Niere)

Konkurrieren Arzneistoffe in den Nieren um die gleichen Carrier (Transportsysteme), so kann die Ausscheidung der Substanz beeinträchtigt werden, die die geringere Affinität (Bindungsstärke) zu dem entsprechenden Carrier hat. Ein weiterer zu beachtender Faktor bei der Substanz-Ausscheidung über die Niere ist der pH-Wert des Urins. Liegt dieser im basischen Bereich - z.B. bedingt durch vegetarische Ernährungsweise oder Einnahme von Natriumhydrogencarbonat - sind basische Substanzen wie Amphetamin teilweise ungeladen, werden dann aus dem Urin (Primärharn) vermehrt in den Blutkreislauf rückresorbiert und wirken somit länger (Halbwertszeit: 16-31 Stunden). Liegt der pH-Wert im sauren Bereich - z.B. durch die Einnahme von Ammoniumchlorid oder Zitronensaft - liegen die Amphetamin-Moleküle überwiegend in geladener Form vor, können dann in der Niere Zellmembranen nicht mehr passieren und werden somit mit einer Halbwertszeit von 8-10 Stunden schneller ausgeschieden (Kommentar zum DAB 10, 1991; Kovar, 2000; Mutschler, Seite 189; Roth u. Fenner, Seite 275).

Biotransformation

Fettlösliche Substanzen, wie z.B. die meisten psychoaktiven Substanzen können aus dem Körper via Niere und Urin (wässrige Lösung) nur langsam ausgeschieden werden. Ihre Molekülstruktur muss chemisch verändert werden, ansonsten würden sie lange im Körper verbleiben und sich insbesondere im Fettgewebe anreichern. Der Organismus verfügt über ein System, das fettlösliche Substanzen in besser wasserlösliche Substanzen (sog. Metaboliten) umwandelt. Diese Umwandlungsprozesse von Fremdsubstanzen werden als Biotransformation bezeichnet. Diese erfolgt vor allem in der Leber. Aber auch der Metabolisierung in der Darmwand wird für die Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe eine entscheidende Rolle zugewiesen. Eine untergeordnete Bedeutung besitzt hingegen die Biotransformation in Organen wie z.B. Niere, Lunge, Milz, Muskulatur, Haut, Gehirn und Blut. Die chemischen Umwandlungs-Reaktionen werden durch körpereigene Enzyme (Biokatalysatoren) ermöglicht. Die Biotransformation setzt sich aus zwei Phasen zusammen:

Als Phase-I-Reaktionen werden die Biotransformations-Reaktionen bezeichnet, bei denen die Substanz direkt an ihrer Molekülstruktur verändert wird. Dabei wird die Substanz in der Regel bereits besser wasserlöslich. Bei Phase-II-Reaktionen erfolgt eine Kopplung ("Konjugation") des Substanzmoleküls bzw. eines bereits durch eine Phase-I-Reaktion entstandenen Metaboliten mit einer körpereigenen Substanz wie Glucuronsäure, Sulfat oder Aminosäuren. In vielen Fällen wird erst durch eine Phase-I-Reaktion die Voraussetzung für eine Konjugations-Reaktion geschaffen.

Interaktionen bei der Biotransformation

Einige Interaktionen zwischen verschiedenen Drogen bzw. Drogen und Medikamenten bzw. Nahrungsmittel-Bestandteilen spielen sich im Rahmen von Phase-I-Reaktionen in der Leber ab. Viele Substanzen werden hier über die unterschiedlichen Cytochrom-P-450-Enzyme (CYP) biotransformiert. Von pharmakologischer Bedeutung ist ein Satz von 12-15 Enzymen. Alle CYP-Enzyme bauen Sauerstoff in ihre Zielmoleküle ein. Unterschiede bestehen hinsichtlich ihrer Lokalisation und Substrat-Spezifität, d.h. dass die unterschiedlichen CYP-Enzyme für verschiedene Substanzgruppen "zuständig" sind. Wechselwirkungen können auftreten wenn:

  • Zwei Substanzen bei ihrer Verstoffwechslung um das selbe CYP-Enzym konkurrieren (Kompetition). Der Blutspiegel einer Substanz kann dann unter Umständen ansteigen,
  • eine Substanz das CYP-Enzym der anderen Substanz blockiert (Inhibition). Der Blutspiegel der Substanz, deren CYP-Enzym blockiert ist, kann dann (zum Teil dramatisch) ansteigen,
  • eine Substanz die vermehrte Bildung (Biosynthese) des CYP-Enzyms stimuliert (Induktion). Der Blutspiegel der Substanzen, die durch das induzierte CYP-Enzym abgebaut werden, sinkt dann ab.

Ein Ansteigen des Blutspiegels geht in der Regel mit stärkeren Wirkungen und Nebenwirkungen einher, ein erniedrigter Blutspiegel bedeutet eine Reduktion der Wirkung bis hin zum Wirkungsverlust. Durch die zunehmende Kenntnis, welche CYP-Enzyme an der Metabolisierung eines bestimmten Wirkstoffs beteiligt sind und welche Substanzen ein CYP-Enzym inhibieren oder induzieren, sind Interaktionen auf der Ebene der Biotransformation heute vorhersagbar. Die Tabelle 3 gibt einen Überblick für die Partydrogen-Wirkstoffe.

Tabelle 3:

Bedeutung von CYP-Enzymen bei der Metabolisierung von bzw. Induktion und Inhibition durch psychotrope Substanzen

CYP1A1

Induktoren: Alkohol (Ethanol); Zigaretten-Rauch.

Substrate: Alkohol (Ethanol).

CYP1A2 

Induktoren: Zigaretten-Rauch.

Substrate: Koffein, die Ecstasy-Wirkstoffe MDE, MDMA, MBDB (schnell).

CYP2A6

Substrate: Nikotin.

CYP2B1

Induktoren: Alkohol (Ethanol); Nikotin; Kokain.

Substrat : Nikotin.

CYP2B6

Substrate: Der Ecstasy-Wirkstoff MDMA; Ketamin.

CYP2C9

Inhibitioren: Das Cannabinoid  Cannabidiol (CBD)

Substrate: Das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC); Ketamin.

CYP2D1

Substrate: Ecstasy-Wirkstoffe MDA, MDE, MDMA, MBDB u. BDB.

CYP2D6

Inhibitioren: Die Ecstasy-Wirkstoffe MDA u. MDMA; die Stimulanzien Amphetamin, Methamphetamin.

Substrate: Die Opioide Codein, Dextromethorphan, Dihydrocodein (DHC), Oxycodon u. Tramadol; die Ecstasy-Wirkstoffe MDA, MDE, MDMA (langsam), die Stimulanzien Amphetamin u. Methamphetamin; die Designer-Drogen PMA u. PMMA.

CYP2E1

Induktoren: Alkohol (Ethanol) bei chronischem Konsum; Nikotin.

Substrate: Alkohol (Ethanol).

CYP3A2

Substrate: Ecstasy-Wirkstoffe MDA, MDE, MDMA, MBDB u. BDB.

CYP3A4

Induktoren: Kokain.

Inhibitioren: Das Cannabinoid Cannabidiol (CBD) hemmt zunächst CYP3, nach andauernder Zufuhr kommt es aber zu einer Induktion.

Substrate: Ecstasy-Wirkstoffe MDA, MDE, MDMA, MDBD u. BDB (schnell); das Stimulans Kokain (<10%); Das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC); Ketamin; das Opioid Methadon.

Folgende Besonderheiten der zwei (quantitativ) dominierenden CYP-Enzyme sind zu beachten:

CYP2D6 ist beteiligt an der Metabolisierung eines Viertels aller Wirkstoffe, u.a. viele Arzneistoffe und Drogen-Substanzen, die am adrenerge, dopaminerge oder serotonerge System angreifen. Für CYP2D6 wurden mehr als 50 erbliche Varianten (genetische Polymorphismen) mit unterschiedlicher Metabolisierungs-Geschwindigkeit nachgewiesen (siehe unten). Man kann die mitteleuropäische Bevölkerung bezüglich der genetischen CYP2D6 Varianten in drei Gruppen einteilen: langsame Metabolisierer (ca. 7%), schnelle Metabolisierer (ca. 90%) und ultraschnelle Metabolisierer (1-3,5%). Wird eine Substanz ausschließlich über CYP2D6 inaktiviert, so hat die Einnahme der gleichen Dosis von Vertretern der drei Gruppen höchst unterschiedliche Blutspiegel und damit auch Wirkungen und Nebenwirkungen zur Folge (Kroemer, 1997; Baron, 2002).

CYP3A4 metabolisiert 40-70% aller Wirkstoffe. Einer besonderen Bedeutung kommt dem CYP3A4-Anteil zu, der im Darmepithel lokalisiert ist. CYP3A4 liegt zwar in der Darmwand in niedrigerer Konzentration vor als in der Leber, ist aber durch enge Kooperation mit dem Transportprotein P-Glykoprotein besonders effizient. Eine Hemmung oder Induktion kann sich entsprechend dramatisch auswirken (Wasielewski, 2002).

Biotransformatorisches Interaktionspotenzial der Partydrogenwirkstoffe

Alkohol

Ethanol wird über zwei verschiedene Enzymsysteme zunächst zu Acetaldehyd abgebaut: Größtenteils durch verschiedene Formen der Alkoholdehydrogenase (ADH) und zu einem viel kleineren Teil durch mischfunktionelle Oxidasen (MEOS) der Cytochrom-P450-Familie, speziell der Enzyme CYP2E1 und CYP1A1. Der toxische Acetaldehyd wird durch die verschiedenen Formen der Aldehyddehydrogenase (AIDH) zu Acetat oxidiert, welches im Citronensäurezyklus zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut wird oder der Fettsäuresynthese dient. Ein geringer Anteil des eingenommenen Alkohols wird unverändert über die Niere oder die Lunge (Atmung) ausgeschieden (Rommelspacher, 2000).

Alkohol interagiert mit zahlreichen Wirkstoffen aufgrund des gemeinsamen Metabolismus über die CYP-Enzyme. Die Induktion von CYP2E1 durch Alkohol führt zu einem beschleunigtem Abbau von Alkohol selbst sowie einer Reihe von Medikamenten. Offenbar führt die Induktion auch zu einer verstärkten krebsfördernden Umwandlung von Prokanzerogenen in Kanzerogene und verändert den Metabolismus einiger körpereigenen Substanzen wie z.B. der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Die Induktion von CYP2B1 durch Alkohol, könnte auch zu einem schnelleren Nikotinabbau führen. Umgekehrt könnte die Induktion von CYP2E1 durch Nikotin zu einer beschleunigten Alkoholausscheidung bedingen (Schoedel u. Tyndale, 2003).

Cannabis

Cannabis (Hanfprodukte wie Haschisch, Marihuana u. Haschischöl) ist ein komplexes Naturstoffgemisch. Neben einer Vielzahl anderer Verbindungen sind heute weit über 60 Cannabinoide bekannt, die sich auf der pharmakodynamischen und pharmakokinetischen Ebene in ihrer Wirkung beeinflussen. Tetrahydrocannabinol (THC) gilt als der wichtigste psychoaktive Bestandteil von Cannabis sativa (Pate DW, 2001; ElSohly, 2001; McPartland u. Mediavilla, 2001).

THC wird durch CYP2C9 zu einem wirksamen Metaboliten und durch CYP3A und weitere CYP-Enzyme zu nicht psychoaktiven Verbindungen (u.a. THC-Säure) oxidiert. Die nicht psychotrope THC-Säure akkumuliert im Blut, wenn häufiger als einmal pro Woche Cannabis konsumiert wird (dieses Phänomen führt regelmäßig zum Entzug von Führerscheinen). Die Cannabinoide CBD und CBN werden ähnlich wie THC metabolisiert. CBD, das bis zu 40% eines Hanfextrakts ausmachen kann, hemmt sowohl CYP2C als auch CYP3A. Jedoch konnte bei andauernder Gabe eine CBD-bedingte Induktion von CYP3A und anderer Enzyme gezeigt werden (Brenneisen, 2001; Zuardi et al., 2001).

Ecstasy

Der Abbau der Ecstasy-Wirkstoffe (MDA, MDMA, MDE, MBDB) erfolgt über mehrere CYP-Enzyme. Für den Abbau von MDMA, MDE und MBDB konnten fünf bzw. sechs relevante CYP-Enzyme (CYP1A2, [CYP2B6], CYP2D2, CYP2D6, CYP3A2 u. CYP3A4) und für MDA und BDB vier (nicht CYP1A2) identifiziert werden (Kreth et al., 2000; Maurer et al., 2000; Kraemer u. Maurer, 2002; Poethko-Müller, 2001). Komplikationen in Zusammenhang mit Ecstasy-Konsum lassen sich daher nicht einfach mit einer Hemmung oder mit genetischen Variationen von CYP2D6 vorhersagen (Tucker et al., 1994). Ecstasy-Wirkstoffe führen zu einer (schwachen) Hemmung von CYP2D6 (Wu et al., 1997). Trotzdem lassen sich Interaktionen mit hoher klinischen Relevanz zwischen Wirkstoffen der Ecstasy-Gruppe und den Stimulanzien Amphetamin, Methamphetamin und Kokain aus den Metabolisierungsmustern an den CYP-Enzymen pauschal nicht ableiten. Ein schwer kalkulierbares Risiko liegt allerdings in der nicht-linearen Pharmakokinetik von MDMA: Die Verdreifachung einer 50 mg Dosis MDMA führt zu einer Verzehnfachung des Blutspiegels (Schwab et al., 1999; de la Torre et al., 1999 u. 2000).

Ein Todesfall ist in der wissenschaftlichen Literatur im Zusammenhang von Ecstasy-Konsum (MDMA) und antiretroviraler Therapie mit dem HIV-Proteaseinhibitor Ritonavir (Norvir®) beschrieben (Henry u. Hill, 1998): Ein HIV-positiver, ecstasyerfahrener Mann, der mit Ritonavir behandelt wurde, nahm an einem Abend zwei Tabletten Ecstasy ein, ohne wesentliche Wirkungen zu verspüren. Nach einer weiteren Tablette Ecstasy entwickelte sich binnen kurzer Zeit ein schweres serotonerges Intoxikationssyndrom, an dem der Patient verstarb. Zunächst wurde als Erklärung eine erblich bedingte langsme Variante von CYP2D6 (poor metabolizer) und die Hemmung von CYP2D6 durch Ritonavir postuliert. Nach dem Auffinden weiterer CYP-Enzyme, die ebenfalls an der MDMA- Metabolisierung beteiligt sind, war diese Hypothese nicht mehr aufrechtzu erhalten. Heute wird eine entscheidende Rolle der Tatsache zugeschrieben, dass der betroffene HIV-Patient eine alkoholbedingte Leberfunktionsstörung aufwies, so dass das metabolisierende Enzymsystem unspezifisch geschädigt war. Ein weiterer Faktor wird der nichtlinearen Pharmakokinetik von MDMA zugeschrieben (Poethko-Müller, 2001). 

Ein hohes (letales) Risiko geht mit dem Konsum von als Ecstasy gehandelten PMA bzw. PMMA gehandelten Tabletten einher. Diese Substanzen werden nur von CYP2D6 metabolisiert (Kraner et al., 2001; Maurer 2003).

Gammahydroxybuttersäure

GHB wird größtenteils im Citronensäurezyklus zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut. Nur ein sehr geringer Anteil wird unverändert über die Niere ausgeschieden (Pallenbach, 1999).

Ketamin

Die Metabolisierung von Ketamin erfolgt rasch und weitgehend vollständig. Die im Wesentlichen beteiligten Enzyme sind CYP2B6, CYP2C9 und CYP3A4 (Yanagihara, 2001; Hijazi u. Boulieu, 2002; Parke-Davis, 1999).

Kokain

Kokain wird größtenteils durch nicht-spezifische Esterasen im Blut, Gewebe und der Leber abgebaut. Nur ein geringer Anteil von ca. 10% wird  in der Leber durch CYP3A3 bzw. CYP3A4 metabolisiert. Kokain induziert bei chronischem Gebrauch CYP2B1 (Boelsterli 1992), CYP2B10 und CYP3A (Pasanen et al., 1995; Pellinen et al., 1996). Es scheint somit seinen eigenen Cytochrom P-450 abhängigen Metabolismus in Richtung Norkokain zu erhöhen. Bei durch Kokain verursachten Leberschäden ist die Aktivität bestimmter CYP-Enzyme (CYP1A1/2, CYP2A4/5, CYP2B1, CYP2E1 und CYP2C) reduziert (Pellinen et al., 1994/a u. 1996; Pasanen et al., 1995).

Durch Inhibition der CYP3A3/4 wird der Spiegel des Metaboliten Norkokain gesenkt. Eine Hemmung des CYP3A3/4-Systems senkt die toxikologischen Effekte des applizierten Kokains, da der auf diesem Weg gebildete Metabolit Norkokain und seine Oxidationsprodukte als die lebertoxischen Metaboliten gelten (Pellinen et al., 1994/b u. 2000). Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass Induktoren des CYP3A- bzw. CYP2B-Systems, wie Phenobarbital, eine erhöhte Bildung der Metaboliten Norkokains und Hydroxynorkokains und eine erhöhte Lebertoxizität bedeuten (Bornheim, 1998). 

Der Cannabis-Inhaltsstoff Cannabidiol (CBD) inhibiert CYP3A und CYP2C und schützt so vor Norkokain und Hydroxynorkokain induzierter Lebertoxizität (Bornheim, 1998; Bornheim u. Grillo, 1998; Brenneisen, 2001). In mit CBD vorbehandelten Mäusen steigt die Kokain-Konzentration im Blut und Gehirn um das Zwei- bis Vierfache an, verbunden mit verstärkten pharmakologischen Wirkungen (Reid u. Bornheim, 2001). Beim Menschen ist eine klinisch relevante Konzentrations-Erhöhung der Ausgangs-Substanz Kokain durch Inhibition der CYP3A3/4 nicht zu erwarten, weil die Demethylierung zu Norkokain einen untergeordneten Metabolisierungs-Weg (10%) darstellt.

Nikotin

Nikotin wird hauptsächlich von CYP2A6 zu verschiedenen Metaboliten abgebaut, die alle weniger wirksam sind als die Ausgangssubstanz. Zigarettenrauch (vor allem durch die polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe) induziert die Biosynthese von CYP1A1und CYP1A2, so dass CYP1A2-Substrate wie z.B. Koffein oder möglicherweise die Ecstasy-Wirkstoffe schneller abgebaut werden (Zevin u. Benowitz, 1999). Die Induktion von CYP1E1 durch Nikotin könnte zu einem schnelleren Alkoholabbau führen. Umgekehrt könnte die Induktion von CYP2B1 durch Alkohol einen beschleunigten Nikotinabbau bedingen (Schoedel u. Tyndale, 2003). Das durch Rauchen induzierte CYP1A2-Enzym erhöht das Krebsrisiko durch Aktivierung aromatischer Amine, die auch im Zigarettenrauch vorkommen (Nuhn, 2001).

Speed

Amphetamine und Methamphetamin werden hauptsächlich über das Enzym CYP2D6 abgebaut Ein weiterer Abbauschritt (oxidative Desaminierung) erfolgt durch das Enzym Monaminoxidase (MAO) (Kraemer u. Maurer, 2002). Es wurde die Bildung der pharmakologisch wirksamen Hydroxylamine des Amphetamins und Methamphetamins durch die Flavin abhängigen Monooxygenase Typ 3 (FMO3) gezeigt (Cashman et al, 1998). Die Desaminierung von Amphetamin verläuft unter Beteiligung von CYP2C (Kraemer u. Maurer, 2002; Shiiyama, et al., 1997). Zudem wird ein Teil des eingenommenen Amphetamins und Methamphetamins unverändert über die Niere in den Harn ausgeschieden, für Amphetamin beträgt dieser Anteil unter Normalbedingungen ca. ein Drittel der eingenommenen Dosis (Markowitz u. Patrick, 2001).

Eine Veränderung des Amphetamin-Abbaus durch Substanzen, die die Metabolisierung über CYP2D6 verändern (z.B. die Antidepressiva Fluoxetin u. Sertralin) ist gegeben, obwohl eine klinisch relevante Wechselwirkung diesbezüglich bei medizinischer Amphetamin-Gabe beim Menschen nicht nachgewiesen werden konnte. Am Tier konnte jedoch gezeigt werden, dass eine Hemmung von CYP2D6 einen doppelten Amphetamin-Blutspiegel zur Folge hatte, verbunden mit entsprechend verstärktem und verlängertem Bewegungsdrang (Markowitz u. Patrick, 2001).

Psychedelische Tryptamine

Psilocybin wird durch Hydrolyse der Phosphatgruppe zum psychoaktiven Psilocin umgewandelt. Psilocin kann weiter zu 4-Hydroxytryptophol- und 4-Hydroxyindol-3-Essigsäure abgebaut werden. (Julien, Seite 340; Grieshaber et al., 2001; Trachsel 194-195). LSD wird an verschiedenen Stellen im Molekül oxidiert (Julien, Seite 335; Kovar et al. 2000; Canezin 2001).

Wechselwirkungen sind zwischen psychedelischen Tryptaminen und dem -Carbolin-Alkaloid Harmin beschrieben. Eine flüssige Zubereitung von harmalinhaltigen Lianen und Chacrunablättern, die das psychedelisch wirksame N,N-Dimethyltryptamin (DMT) enthalten, wird in Südamerika rituell als "Ayahuasca" getrunken. Dabei hemmt Harmalin die MAO A und damit den DMT-Abbau und ermöglicht so, dass DMT seine psychedelische Wirkung entfalten kann (Rätsch, Seite 702-703). Dieses pharmakokinetische Prinzip ist auch bei der Kombination anderer MAO-hemmenden, -Carbolin-haltigen Pflanzen mit weiteren DMT-haltigen Pflanzen verwirklicht (Rätsch, Seite 716-720).

Erfahrungsberichte schildern eine verstärkte bzw. veränderte Wirkung bei der Kombination von psilocybinhaltigen Pilzen und Harmin. Möglicherweise wird dabei die nach der oralen Einnahme sofort einsetzende Metabolisierung der Tryptamine Baeocystin und Norbaeocystin u.a. verzögert (Trachsel, Seite 217-220; Turner, Seite 33-34). Die veränderte Wirkqualität von LSD in Kombination mit Harmin (Turner, Seite 28) dürfte allerdings auf einer rein pharmakodynamischen Interaktion beruhen.

Pharmakogenetische Aspekte

Es ist eine alte Beobachtung, dass verschiedene Individuen auf Substanzsexpositionen in sehr unterschiedlicher Weise reagieren können.  Einige Individuen profitieren von der Anwendung, während andere keinen Effekt verspüren oder mit unerwarteten (Neben-)Wirkungen der verschiedenen Wirkstoffe und ihrer Kombinationen konfrontiert werden. Die Pharmakogenetik versucht, individuelle Unterschiede in der Wirkung von Substanzen mit genetischen Faktoren in Zusammenhang zu bringen. Ihre Ziele sind eine höhere Effizienz medikamentöser Therapien durch die Vermeidung von Null-Effekten sowie eine höhere Wirkstoffsicherheit durch die Verhinderung von gefährlichen Überdosierungen (Jäger, 1998; Winckler, 2000; Baron, 2002; Gensthaler, 2002). 

Eine zentrale Rolle spielen dabei sog. genetische Polymorphismen. Unter einem genetischen Poymorphismus wird das Vorkommen eines durch ein (oder durch wenige) Gene vererbten Merkmals in Form von mindesten zwei unterscheidbaren Ausprägungen verstanden, von denen keine eine Häufigkeit unter einem Prozent zeigt. Die Ursachen von genetischen Polymorphismen liegen in Veränderungen der Erbsubstanz (DNA), die sich auf die von ihr codierten Proteine auswirken. Die Variabilität von Wirkstoff-Effekten kann durch genetische Polymorphismen bei verschiedensten funktionellen Proteinklassen bedingt sein. Pharmakokinetisch relevante Polymorphismen treten auf bei Biotransformations-Enzymen und Transportproteinen. Pharmakodynamisch relevante Polymorphismen treten z.B. bei Rezeptor-Proteinen auf. So sind für folgende am Substanz-Metabolismus beteiligte Enzyme genetische Polymorphismen entdeckt worden: CYP1A2, CYP2A6, CYP2C9, CYP12C19, CYP2D6, CYP2E1, der Flavin-Monooxygenase 3 (FMO3), Alkoholdehydrogenase 1 (ADH1), Aldehyddehydrogenase 2 (ALDH 2).  Außerdem bei dem Transportprotein P-Glykoprotein (Jäger 1998; Winckler, 2000; Gensthaler, 2002; Baron, 2002).

Solche pharmakogenetischen Einflüsse werden heute als entscheidende Faktoren zur Risikobewertung von Drogenkonsum dargestellt (Ingelman-Sundberg, 2002; Howard et al., 2002). Insbesondere für MDMA (Ecstasy) wurde ein letales Risiko in Beziehung zu einem genetischen Polymorphismus des Enzyms CYP2D6 gesetzt. Personen mit einer langsamen Form (poor metabolizer) des Enzyms CYP2D6 wurden diesbezüglich als besonders gefährdet eingestuft, da aus der langsamen Verstoffwechslung ein besonders hoher MDMA-Blutspiegel resultieren solle (Tucker et al., 1994). Dieses Postulat ist jedoch nicht mehr haltbar, da MDMA über vier bis fünf unterschiedliche CYP-Enzyme abgebaut wird. So konnte gezeigt werden, dass bei drei Fällen von schwer wiegender MDMA-Vergiftung ausschließlich schnelle (extensive) Metabolisierer involviert waren (Kreth et al. 2000; Schwab et al. 1999). Auch postmortale Untersuchungen an in Verbindung mit einer Ecstasyeinnahme verstorbenen Personen zeigten, dass Träger der langsamen CYP2D6-Variante kein größeres Risiko für einen Ecstasy-assoziierten Tod aufweisen (Gilhooly et al., 2002).

Bei Alkohol konnte ein Zusammenhang zwischen genetischen Polymorphismen zweier am Alkoholabbau beteiligten Enzyme und der Alkoholverträglichkeit gezeigt werden. So besitzen insbesondere Orientalen eine Alkoholdehydrogenase mit höherer Kapazität als die meisten Mitteleuropäer. Dies führt zur schnelleren Bildung des toxischen Zwischenprodukts Acetaldehyd. Bei Personen, die eine inaktive oder nur schwach aktive Aldehyddehydrogenase II besitzen, führt die Einnahme von Alkohol zur so genannten Flush-Reaktion. Durch den verzögerten Abbau von Acetaldehyd kommt es zur Erweiterung der Hautgefäße, Benommenheit, Kopfschmerzen, Herzklopfen, erhöhte Herzfrequenz und Übelkeit. Die Prävalenz dieser "Störung" ist unter der orientalischen Bevölkerung mit ca. 50% wesentlich höher als unter Mitteleuropäern mit 5-10% (Rommelspacher, 2000)

Fazit

Die akuten gesundheitlichen Risiken beim Mischkonsum von Partydrogen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

1. Mischkonsum verschiedener Substanzen kann das gesundheitliche Risiko erhöhen, selten auch erniedrigen. So kann beispielsweise Cannabis protektiv bezüglich der durch Kokain herabgesetzten Krampfschwelle wirken. Bestimmte Substanzkombinationen, wie z.B. Ecstasy (MDMA) mit LSD ("Candyflip"), ermöglichen, dass bei Reduzierung der Dosis einer den Organismus belastenden Substanz (wie z.B. MDMA) trotzdem der erwünschte Maximaleffekt dieser Substanz erreicht wird.

2. Auch die Applikation einer einzigen, nicht-selektiv an einer Zielstruktur angreifenden Substanz kann verschiedene Rezeptor- bzw. Neurotransmitter-systeme und physiologische Regelkreise beeinflussen und stellt damit eine Art von "Mischwirkung" dar. Damit lässt sich das Wirkprofil von einer der klassischen Partydrogen-Substanzen (Ecstasy, Kokain, Speed, psychedelischen Tryptamine) als "Mischwirkungen" der Serotonin-, Dopamin-, Noradrenalin- und Adrenalin-Wirkungen erklären. Durch an bestimmten (Sub-) Rezeptoren selektiv angreifende Wirkstoffe (meist Neuroleptika) lassen sich bestimmte Wirkkomponenten gezielt ausschalten und so die für den Teilaspekt der Wirkung verantwortlichen Struktur identifizieren.

3. Ein hohes gesundheitliches Akutrisiko besteht bei der Kombination von Substanzen mit zentral dämpfender Wirkkomponente ("Downer"). Dazu zählen die verschiedenen Opioide (z.B. Heroin u. Methadon), Alkohol, Gammahydroxybuttersäure (GHB), Ketamin, Benodiazepine und Babiturate. Bei der Kombination dieser Substanzen kann es durch Potenzierung der Nebenwirkunken relativ schnell zu komatösen Zuständen sowie einer lebensbedrohlichen Lähmung von Atmung und Herztätigkeit kommen.

4. Die Mischung von illegalisierten Substanzen mit Alkohol stellt ein besonderes Problem dar. Die Erfahrungen mit den dosisabhängigen Alkoholwirkungen wie die zunächst stimulierenden, bei höherer Alkoholdosis dämpfenden Wirkungen sind in Kombination mit anderen Drogen nicht mehr gültig und kalkulierbar. Der Konsum einer erfahrungsgemäß gut vertragenen Alkoholmenge kann bei zeitnaher Einnahme insbesondere eines "Downers" wie z.B. GHB auf einmal dramatische Effekte zur Folge haben. Die alkoholbedingte Störung der Thermoregulation (Körpertemperatur) und die harntreibende Wirkung (Austrocknung) kann beim zusätzlichen Konsum von Partydrogen hoch problematisch sein. Dies gilt insbesondere im Partysetting (Hitzschlag) aber auch in freier Natur bei kalter Witterung (Auskühlung).

5. Für die Kombinationen mit den klassischen stimulierenden Partydrogen lässt sich folgende Tendenz ausmachen: Es existieren Faktoren, die das akute gesundheitliche Risiko entscheidender mit zu bestimmen scheinen als die Kombination der klassischen Partydrogen untereinander. Dazu gehören die Applikations-Form, die Dosierung und Einnahmefrequenz, der interindividuelle psychische und physische Zustand des Konsumenten (Vorschäden), die äußeren Konsumumstände (Setting) sowie Verunreinigungen in der Zubereitung (Reinheit).

6. Obwohl die pharmakodynamische und pharmakokinetische Datenlage bei den illegalisierten Substanzen aufgrund fehlender beweiskräftiger Studien z. T. sehr dünn ist, sind im Bereich des sehr weit verbreiteten Mischkonsums mit den klassischen Partydrogen kaum unentdeckte akute Interaktionen mit hoher klinischer Relevanz ("Interaktionsfallen") wie etwa bei der Kombination von inhalierbaren Nitriten ("Poppers") und bestimmten Potenzmitteln (z.B. Viagra®) zu erwarten. Synergistische Effekte bezüglich der Herz-Kreislauf-Wirkungen scheinen additiver und nicht überadditiver (Potenzierung) Natur zu sein.

7. Pharmakokinetische Interaktionen beim Mischkonsum von klassischen Partydrogen scheinen keine klinische Relevanz zu besitzen. Diesbezüglich problematisch kann eine Inhibition von (oder eine Konkurrenz um) CYP2D6 sein, nachdem die Amphetaminderivate PMA oder PMMA appliziert wurden.

8. Für die Kombination von Drogen-Wirkstoffen mit Medikamenten sind zahlreiche, teilweise lebensgefährliche, Wechselwirkungen beschrieben. Eine Aussage zur Verträglichkeit einer definierten Droge mit einem bestimmten Medikament kann nur nach Einzelfallprüfung erfolgen.

9. Weitgehend unvorhersehbar sind die gesundheitlichen Folgen des chronischen Misch- bzw. Parallelkonsums mehrerer psychoaktiver Substanzen. Dies gilt oft bereits auch für den Monokonsum einer Substanz über einen langen Zeitraum.

10. Individuelle Unterschiede bei der Substanz-Metabolisierung und damit im pharmakokinetischen Interaktionspotenzial aufgrund genetischer Polymorphismen, beispielsweise der CYP-Enzyme, spielen bei den klassischen Partydrogen, also auch bei MDMA (Ecstasy), eine untergeordnete Rolle. Für die Verträglichkeit von Alkohol bestehen allerdings relevante genetisch bedingte Unterschiede.

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[1] Tibor Harrach ist wissenschaftlich arbeitender Pharmazeuth, langjähriges Mitglied der AG Drogen und ehemaliger Vorstand bei Eve und Rave e.V. Berlin. Er ist Autor mehrerer Artikel zum Thema Ecstasy und hält Vorträge zu diesem Thema. Er referierte zum Thema "Mischkonsum& Wechselwirkungen diverser Partydrogen an der Tagung "Tanzkultur-Drogenkultur".