Mike Martin, Christina Röcke, Susan Mérillat, Hans-Rudolf Schelling
Gesundes Altern
Mit dem ersten «World Report on Ageing and Health» hat die Weltgesundheitsorganisation WHO 2015 ein neues Konzept des gesunden Alterns eingeführt. Es beinhaltet eine Abkehr von einem symptomorientierten Verständnis von Gesundheit und trägt den Entwicklungen von zunehmender Langlebigkeit, zunehmender Multimorbidität chronischer Erkrankungen, zunehmender Leistungsfähigkeit und zunehmenden Möglichkeiten der individualisierten und kontextualisierten Gesundheitsförderung Rechnung. Wird das Konzept im geplanten «Jahrzehnt des gesunden Alterns» ab 2020 umgesetzt, hat es weitreichende Konsequenzen.
Alwin Bachmann, Jonas Wenger, Linda Gotsmann
Sucht im Alter: Frühzeitig erkennen und gemeinsam handeln
Suchtprobleme bei betreuten älteren Menschen stellen Pflegefachleute und Pflegeorganisationen vor grosse Herausforderungen. Viele davon sind nicht ausreichend auf den Umgang mit Sucht vorbereitet. Know-how-Transfer zwischen den involvierten Professionen sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit sind nötig, um die Früherkennung von Suchtproblemen im Alter zu stärken und eine altersgerechte Versorgung zu gewährleisten. Erfahrungen aus der Pflegepraxis zeigen: Eine klare Haltung zu «Sucht», geregelte Abläufe und die Zusammenarbeit mit der Suchthilfe helfen dabei, kritische Situationen vor einer möglichen Eskalation zu entschärfen.
Susanne Schaaf, Corina Salis Gross, Domenic Schnoz, Stephan Koller
Früherkennung und Frühintervention bei problematischem Alkoholkonsum im Alter
Problematischer Alkohol- und Medikamentenkonsum im Alter wird von Fachpersonen der Alterspflege als zunehmendes Problem erkannt. Dennoch sind Früherkennung und Frühintervention in vielen Einrichtungen noch wenig bekannt und verankert, trotz bestehender bewährter Instrumente und Konzepte. Barrieren liegen in beschränkten Ressourcen, einer eher geringen Sensibilisierung für die Bedeutung von Früherkennung und in ethischen Spannungsfeldern. Das in einer neuen Studie entwickelte Massnahmenpaket umfasst niederschwellige Interventionen für verschiedene Zielgruppen.
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Carla Meyer-Massetti, Stephan Gisler
Benzodiazepine und Z-Drugs in der häuslichen Pflege
Spitex-Organisationen betreuen mehrheitlich betagte KlientInnen, die oftmals an chronischen Erkrankungen leiden. In dieser PatientInnengruppe sind Schlafstörungen häufig. Deren mittel- bis langfristige Behandlung mit Benzodiazepinen oder benzodiazepinähnlichen Substanzen birgt nicht nur die Gefahr einer Abhängigkeit, sondern auch von Nebenwirkungen wie Stürzen und kognitiven Beeinträchtigungen. Eine Sensibilisierung für die Thematik in Fachkreisen sowie von PatientInnen und Angehörigen ist deshalb zentral für ein adäquates Management von Schlafproblemen und den damit einhergehenden Einsatz von Medikamenten.
Alexander Seifert, Anna Jörger, Patricia Jungo Joris
Digitalisierung in Institutionen für Menschen mit Unterstützungsbedarf
Sind die Institutionen für die digitale Transformation gewappnet? Diese Frage stellt sich nicht nur für jede einzelne, sondern auch gesamthaft für alle Institutionen in der Schweiz. Daher lancierte CURAVIVA Schweiz, der nationale Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Unterstützungsbedarf, eine landesweite Umfrage zum Digitalisierungsgrad seiner Mitglieder. Der vorliegende Beitrag präsentiert erste Ergebnisse. Diese verweisen u. a. darauf, dass die Digitalisierung in den Institutionen angekommen ist und das Thema als wichtig erachtet wird. Jedoch zeigt sich auch, dass seitens der Institutionen diverse Fragen zur Umsetzung zu klären sind und Unterstützungsbedarf besteht.
Jens Kalke, Severin Haug, Tobias Hayer
Glücksspiele und Glücksspielsucht im Alter: Ein kursorischer Forschungsüberblick
Im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und einem stetig steigenden Anteil älterer Menschen stellen sich zunehmend Fragen zur Sucht im Alter. Das betrifft nicht nur stoffgebundene Suchterkrankungen, sondern auch Verhaltenssüchte. In diesem Beitrag werden ausgewählte Befunde aus der internationalen Literatur sowie aktuelle Prävalenzzahlen aus dem deutschsprachigen Raum mit dem Fokus «Glücksspielsucht im Alter» vorgestellt. Es deutet sich auch für diese Form von Problemverhalten ein Handlungsbedarf für Forschung und Praxis an.
Fazit. ForschungsSpiegel von Sucht Schweiz
Online-Geldspiele und -Glücksspiele: Analyse der Spielgewohnheiten vor der Marktöffnung in der Schweiz
Für die Schweiz existieren wenig Daten zur Geldspielpraxis und noch weniger, wenn die Spiele online gespielt werden. Die in Kürze erscheinende Studie erörtert die Situation vor dervÖffnung des Schweizer Marktes für Online-Casinospiele. Die ersten Resultatevgeben einen Einblick in die Probleme, die mit diesen Spielen verbunden sind, die Profile der SpielerInnen und ihre Strategien, wie sie das Geldspiel einzugrenzen versuchen. Sie zeigt zudem die Herausforderungen, welche die digitale Welt für die Prävention und die Erreichbarkeit der problematisch online Spielenden bedeutet.