Markus Theunert
«Den Hang zum Trunke besiegt man mit Repressivmassregeln nicht»
Marktregulierung
statt Verbote: Die Schweizer Alkoholpolitik geht auf die Frühzeit des
Bundesstaates zurück. Sie diente von Anfang an stets auch der Lenkung
und Senkung des Alkoholkonsums. Auch das Spannungsfeld zwischen Gesundheitsschutz und Marktliberalismus ist so alt wie die
Alkoholpolitik selbst. Ein Blick zurück und ein Blick nach vorn.
Ruth Hagen
Internationale Alkoholpolitik – die Strategien der WHO und der EU
Innerhalb der letzten fünf Jahre entwickelten und veröffentlichten sowohl die EU als auch die WHO umfassende alkoholpolitische Strategiepapiere. Diese stützen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu den negativen Folgen des Alkoholkonsums als auch zu effektiven Präventionsmassnahmen und stellen somit wichtige alkoholpolitische Meilensteine dar. Insbesondere die richtungsweisende WHO-Strategie würde sich bestens als Orientierungshilfe für die schweizerische Alkoholpolitik eignen.
Zur Leseprobe
Barbara Kull
Das Nationale Programm Alkohol: Die Flughöhe ist erreicht
In der ersten Halbzeit konnte das Nationale Programm Alkohol NPA 2008-2012 erste inhaltliche Akzente setzen und sich institutionell und organisatorisch festigen. Wirksame Aktivitäten können in den Bereichen Jugendschutz, Koordination der Kantone sowie in der Behandlung und Therapie vorgewiesen werden, Forschungsprojekte werden durchgeführt, die Präventionskampagne steht kurz vor der Umsetzung, die beteiligten AkteurInnen und Steuerungsgremien sind aktiv.
Dialogwoche Alkohol: «Werden Sie aktiv!»
Interview mit Ursula Koch
Reno Sami
Preisbindende Massnahmen bei Alkohol
Preisbindende
Massnahmen gelten als effiziente Werkzeuge gegen die problematische
Verwendung von Alkohol. Der Fachverband Sucht hat die Studien zu dieser
Frage gesichtet, reflektiert sie vor dem Hintergrund der aktuellen
Revision des Alkoholgesetzes AlkG und stellt die entsprechenden
politischen Forderungen.
Ruth Hagen, Matthias Wicki, Gerhard Gmel
Verkaufseinschränkungen für Alkohol als wirksame Prävention
Die
Einführung zeitlicher und örtlicher Verkaufsbeschränkungen für
alkoholische Getränke im Kanton Genf ging mit einem Rückgang der
Alkoholintoxikationen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einher.
Damit wird ein weiterer Hinweis dafür geliefert, dass mit strukturellen
Präventionsmassnahmen wirksamer Jugendschutz geleistet werden kann.
Patrick Roth
Lokale Alkoholpolitik: Nidwaldner Gemeinden und Engelberg handeln
Das
Projekt «Nidwaldner Gemeinden und Engelberg handeln – für eine lokale
Alkoholpolitik» zeigt Wirkung. Die Gemeinden verankern ihre
Alkoholpolitik, sie involvieren Veranstalter, Gastrobetriebe,
Detailhandel, Schulen und Eltern und verfügen heute u. a. über
einheitliche Richtlinien für die Bewilligung von Festen und
Veranstaltungen mit weiteren Empfehlungen zur Alkoholprävention. Mit der
Auflösung der zuständigen Fachstelle per Ende Dezember 2010 ist die
Weiterführung von «Gemeinden handeln» allerdings in Frage gestellt.
Corina Salis Gross, Domenic Schnoz, Ines Hungerbühler, Florian Labhart, Gerhard Gmel
Trinkerszenen im öffentlichen Raum: ein Städtevergleich
Ein ethnographischer Vergleich von Trinkerszenen in fünf Schweizer
Städten zeigt eine zunehmende Reglementierung und konsumorientierte
Ökonomisierung des öffentlichen Raums und entsprechende
Ausgrenzungsmechanismen gegenüber den sich dort aufhaltenden Gruppen.
Die Politik der Städte weist jedoch auch erhebliche Unterschiede auf.
Regula Hälg
«Alkohol und Gewalt – élixir de violence?» Ein Tagungsbericht
Die 8. Tagung «Kantonale Aktionspläne Alkohol KAP» fand am 18.11.2010 in
Bern zum Thema Alkohol und Gewalt statt. Deutlich wurde die Wichtigkeit
der Zusammenarbeit relevanter AkteurInnen und dass die Thematik Alkohol
und Gewalt nicht nur auf Jugendliche beschränkt werden darf.