SuchtMagazin Nr. 6/2022

Digitalisierung, Diversität, Nachtleben

Wie und wozu wird heute in den Clubs getanzt und was wird dabei konsumiert? Wir werfen einen Blick auf die unter­schied­lichen Facetten der Veranstaltungs- und Clubkultur. Awareness und Diversität sorgen dabei für ein lebendiges Nachtleben und nehmen nicht nur in der Partynachtkultur eine bedeutende Rolle ein, sondern sind ebenfalls für die Soziale Arbeit im Sucht­bereich zentral. Ergänzend finden Sie weitere Artikel, die sich u. a. den Chancen und Grenzen von E-Mental Health im Suchtbereich sowie der Suchtprävention von Personen im Homeoffice widmen. Zudem blicken wir zum Jahres­ende auf ein Viertel­­jahrhundert Sucht­portal Infoset/Infodrog zurück.

Artikel in dieser Ausgabe

E-Mental Health Anwendungen im Bereich der Suchttherapie

Dieser Artikel hat zum Ziel, neue E-Mental Health Konzepte und Anwendungen für die Behandlungen von Suchterkrankungen vorzustellen und v. a. ihre Wirksamkeit zusammenzufassen. Digitale Angebote wie beispielsweise Online-Therapie oder Virtual Reality Anwendungen können sich sowohl auf stoffgebundene als auch auf Verhaltenssüchte beziehen. Zudem wird das Potenzial spielbasierter Ansätze (sog. «Serious Games») vorgestellt und Chancen und Grenzen von E-Mental Health im Suchtbereich aufgezeigt.

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Information digital – ein Vierteljahrhundert Suchtportal Infoset/Infodrog

Im Jahr 2020 feierte das Suchtportal Infoset das 25-jährige Jubiläum. Im Februar 2022 ist die Plattform neu auf die Website von Infodrog umgezogen. Grund genug, um mit wichtigen Akteur:innen der Plattform zurückzuschauen und die Geschichte zu skizzieren. Von aus heutiger Sicht eher amüsanten Anekdoten bis hin zu grossen Herausforderungen gibt es eine grosse Bandbreite an Geschehenem zu entdecken. Ausserdem zeigt sich, dass die Plattform schon früh den Schritt in die Digitalisierung gewagt und sich seither immer wieder verändert hat. Infodrog hat die vielen Veränderungen im Suchtbereich dokumentiert und das Portal stetig weiterentwickelt.

Diversität in der Suchtarbeit aus der Perspektive der Sozialen Arbeit

Der Sozialen Arbeit kommt in der Suchthilfe eine bedeutende Rolle zu. Im Rahmen der Ermöglichung der Teilhabe setzt sie sich für marginalisierte Gruppen ein. Eine Gruppe davon sind Menschen, welche sich nicht als heterosexuell und cis* bezeichnen – bspw. Lesben, Schwule, trans* und nicht binäre Menschen. Das Erleben der Zugehörigkeit zu einer Randgruppe ist verbunden mit dem Erleben von Minderheitenstress, Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen. Diese Erlebnisse können eine Suchterkrankung als dysfunktionale Bewältigungsstrategie begünstigen. Folglich ergeben sich spezifische Handlungsanforderungen an die diversitysensible Arbeit in der Suchthilfe.

Zielgruppenspezifische Suchtprävention für Personen im Homeoffice

Der Anstieg von Homeoffice-Erwerbsarbeit wirft neue Gestaltungs- und Umsetzungsfragen für die Praxis betrieblicher Suchtprävention auf. Grund dafür sind vor allem die veränderten Arbeitsbedingungen im Homeoffice. Auf Basis einer aktuellen Untersuchung zeigt der vorliegende Artikel, dass insbesondere hybride Konzepte, digitaler zwischenmenschlicher Austausch, entsprechende Schulungen, Datenschutz, Anonymität sowie zeitliche Flexibilität wichtige Erfolgsfaktoren zukünftiger Programme darstellen.

Awareness und Diversität im Nightlife

Seit die letzten Corona-Massnahmen aufgehoben wurden, haben die Menschen wieder Lust am Feiern. Welche aktuellen Herausforderungen für die Party- und Clubkultur daraus resultieren, zeigt das nachfolgende Gespräch auf, indem u. a. über Substanzkonsum, Drink und Needle Spiking sowie sexualisierte Gewalt diskutiert wird. Unter den Fachpersonen besteht Einigkeit, dass Awareness und Zivilcourage wichtige Bestandteile sind, um das Nachtleben möglichst divers und lebendig zu gestalten.

Raver:innen der Gegenwart – Musik, Kultur, Fashion und Konsum

Wie sieht die aktuelle Raver:innen-Kultur aus? Wie und wozu wird heute in den Schweizer Clubs getanzt und was wird dabei konsumiert? Der vorliegende Artikel ist ein Versuch, zeitgenössische Entwicklungen in der Veranstaltungs- und Clubkultur zu skizzieren. Da aktuelle Studien zum Substanzkonsum in verschiedenen Clubszenen fehlen, basieren die Beschreibungen auf den Erfahrungen des Autors und werfen einen Blick in die Hip-Hop-, Goa- und Techno-Szenen. Alles Szenen, die in der Öffentlichkeit wenig beachtet werden. Grund genug, diese näher im nachfolgenden Beitrag zu beleuchten.

Veränderungen der Trinkgewohnheiten und damit verbundene Risikofaktoren im ersten Pandemiejahr

Entgegen allen Befürchtungen haben die Pandemie und die Schutzmassnahmen den Alkoholkonsum in der Allgemeinbevölkerung nur wenig verändert. Eine Untersuchung von Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) zeigt nebst einem leichten Rückgang der durchschnittlich konsumierten Menge auch Veränderungen bei besonders gefährdeten Gruppen. Insgesamt gilt, dass jene, die mehr Alkohol konsumierten, oft mehr Freizeit oder Stress als Grund nennen.

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