SuchtMagazin Nr. 6/2010

Drogenmärkte und Drogenhandel

Drogenmärkte in einer globalisierten Welt | Auswirkungen der Drogenpolitik | Designerdrogen-Eldorado Schweiz | Drogenpolitik und Cannabismarkt Schweiz | Wenn der Staat mit Cannabis handelt | Kokainmarkt Schweiz | Heroinmarkt Zürich | Kleinhandel | «Mit dem Gewinn konnte ich rauchen»

Artikel in dieser Ausgabe

Europäische Drogenmärkte in einer globalisierten Welt

Erhebungen zu Drogenmärkten und -handel sind ihrer illegalen Natur gemäss mit Unsicherheiten behaftet. Aus den von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht EBDD sowie von Europol und UNODC gesammelten Informationen ergibt sich aber doch ein konsistentes Bild der Entwicklungen und Veränderungen.

Kommentar zur Entwicklung in der Schweiz

Sicherstellungsstatistiken lassen sich nur anhand langjähriger Datenreihen interpretieren. Sie spiegeln in erster Linie die Tätigkeit von Zoll- und Polizeibehörden. Auch können einzelne Zufallsfunde in einer Jahresstatistik einen grossen Ausschlag bewirken. Dennoch bleiben Sicherstellungsdaten ein wichtiger Indikator für die Verfügbarkeit von illegalen Betäubungsmitteln auf dem Schwarzmarkt.

Auswirkungen der Drogenpolitik auf den weltweiten Drogenmarkt

Die internationalen Bemühungen, den weltweiten Drogenmarkt einzudämmen, sind – gemessen an den Zielvorstellungen der United Nations General Assembly Special Session UNGASS1 – wenig erfolgreich gewesen. Es lassen sich keine Belege für eine Reduktion des weltweiten Drogenproblems in der Periode 1998-2007 finden. Eine Debatte über den Sinn der gegenwärtigen Drogenpolitik und mögliche Alternativen ist zu wünschen.

Designerdrogen-Eldorado Schweiz: Maschen im Gesetz müssen enger werden

Das Angebot von Designerdrogen im Internet wächst praktisch ungehindert. Das bestehende Betäubungsmittel- und Heilmittelgesetz zu umgehen, ist (noch) relativ einfach. Mit der Einführung der neuen Betäubungsmittelverordnungen 2011 wird mit dem ‹Verzeichnis e› ein wichtiges Instrument zur Prävention und wirksameren Kontrolle von Designerdrogen geschaffen.

Wenn der Staat mit Cannabis handelt

Die Cannabispolitik ist in vielen Staaten gescheitert. Ein Vergleich zwischen verschiedenen Ländern und eine Public-Health-Perspektive können Rat bieten, wo die Entwicklung einer kohärenten Politik bisher gescheitert ist. Eine kontrollierte Cannabisabgabe und ein spezifischeres Ordnungsbussenmodell sind erfolgsversprechende Wege, die genauer untersucht werden wollen. Hier könnte drogenpolitisch eine internationale Vorreiterrolle wahrgenommen werden.

Drogenpolitik und Cannabismarkt Schweiz

Wie beeinflusst die Drogenpolitik den Cannabismarkt? Daten aus Untersuchungen zur Entwicklung in der Schweiz in den Jahren 2000 bis 2009 zeigen, dass eine stärker repressive Politik die Preise erhöht und wohl auch die Menge des Cannabiskonsums beeinflusst. Umgekehrt kam es nicht zu einer Vermischung der Märkte verschiedener Substanzen.

Der Kokainmarkt Schweiz

Der Konsum von Kokain ist in der Schweiz verbreitet: Gemäss den Schätzungen der Bundeskriminalpolizei werden hierzulande jährlich zwischen 3'768 und 5'303 kg Kokain verbraucht. Regelmässige und abhängige KonsumentInnen scheinen für das Gros des Verbrauchs verantwortlich zu sein. Im illegalen Handel mit Kokain generiert diese Verbrauchsmenge einen Umsatz zwischen 369 Millionen und 520 Millionen CHF. Die grossen Gewinne werden dabei nahe am Absatzmarkt erzielt.

Zur Leseprobe

Der Heroinmarkt in Zürich

Seit den frühen 90er Jahren liegt der Strassenpreis von Heroin in Zürich ein Mehrfaches unter dem Preis, der in den frühen 80er Jahren gezahlt wurde; dennoch reduzierte sich seit 1991 die Anzahl der NeukonsumentInnen deutlich.

Kleinhandel von Cannabis und anderen Drogen

Auf der untersten Ebene des Drogenhandels stehen Geschäfts- und Freundschaftsbeziehungen in einem engen Zusammenhang. Neben dem häufigen unentgeltlichen gemeinsamen Konsum betrifft dies beispielsweise den Kleinsthandel zur Eigenbedarfsdeckung. Dies zeigen neben internationalen Studien zwei Erhebungen in Frankfurt am Main.

«Mit dem Gewinn konnte ich rauchen» – Interview mit einem Kleindealer

Der Interviewpartner entwickelte bereits im frühen Jugendalter ein Interesse an Cannabis und anderen Drogen. Mit 16 zog er auf einer Klassenfahrt erstmals an einem Joint, rund eineinhalb Jahre später hatte er einen täglichen Konsum entwickelt und begann dann zu dealen.

Podcast

Weiterempfehlen:

Nach oben

Herausgeber

Infodrog / RADIX
Eigerplatz 5
CH-3007 Bern
SCHWEIZ

+41 (0)31 376 04 01